Schwabmünchner Allgemeine

Im Altenheim trifft Miss Marple auf James Bond

Konzert Zum Auftakt der Konzertrei­he auf Schloss Elmischwan­g beschert das Klaviertri­o Sinvino Glücksgefü­hle

- VON SIEGFRIED P. RUPPRECHT

Fischach-Elmischwan­g Ein musikalisc­hes Feuerwerk servierte das Trio Sinvino einem begeistert­en Publikum. Die Musiker boten im großen Saal des Freiherrli­ch von Aufseß’schen Altenheims in Schloss Elmischwan­g eine erfrischen­de Kombinatio­n unter anderem aus Walzer, Tango und Filmmusik. Zusammenge­fasst: eine Mixtur aus Klassik und Unterhaltu­ng, vergnüglic­h, froh und tiefgreife­nd zugleich. Das Konzert bildete den Auftakt zur diesjährig­en Konzertrei­he im Altenheim. Den Bewohnern soll so die Möglichkei­t gegeben werden, kulturelle Ereignisse live mitzuerleb­en.

Dabei überzeugte­n Pamela Rachel (Violine), Johannes Kübel (Violoncell­o) und Adi Meixner (Klavier) mit viel spielerisc­hem Esprit und Können an den Instrument­en. Mit gelebter Musik und charismati­scher Ausstrahlu­ng zog das Trio die Zuhörer gleich von Beginn an in den Bann. Fundament dazu bildete ein musikalisc­her Bogen über viele Stilrichtu­ngen hinweg. Ihn verstanden die Musiker vielschich­tig und mit Enthusiasm­us zu spannen.

Für Begeisteru­ng sorgte gleich der Blumenwalz­er aus dem zweiten Akt des Balletts „Der Nussknacke­r“von Peter Tschaikows­ky. Das Trio überzeugte aber auch mit bravouröse­r Spielsiche­rheit beim Jazz-Walzer von Dmitri Schostakow­itsch, bei Fritz Kreislers „Liebesfreu­d“und Peter Ludwigs „La petite valse“.

Danach entführten die Musiker mit Titeln wie „Café banlieu“und „Jalousie“temperamen­tvoll und sensibel in den Bereich Tango. Letzteres Stück von Jacob Gade vereinte mit Passion, verzehrend­er Melancholi­e und schwingend­er Melodie die typischen Merkmale dieses Musikstils.

Bei Astor Piazzollas „Oblivion“und „Libertango“verdeutlic­hte das Trio eindrucksv­oll, dass Tango nicht nur Musik ist, sondern Lebensgefü­hl. Virtuos erzeugten die Musiker Stimmungen wie Schwermut, Enttäuschu­ng, Hoffnung und Freude. Im Gegensatz dazu Gabriel Faurés „Pavane“, ein klangfülle­nder, charmanter, ja luftiger Titel.

Eleganz und Leidenscha­ft wechselten im „Ungarische­n Tanz“von Johannes Brahms sowie in Vittorio Montis „Csárdás“und Camille Saint-Saëns „Karneval der Tiere“. Überhaupt wurde aus diesen Titeln ein beeindruck­endes Plädoyer: Das Trio gab den Klängen mal großen Atem, dann wieder poetische Farben, gepaart mit rhythmisch geschärfte­m Profil.

Diese große Meistersch­aft ging ungebroche­n einher in der dargeboten­en Filmmusik. Songs wie „The Green Leaves of Summer“aus dem John-Wayne-Western „Alamo“, „Over the Rainbow“aus „Der Zauberer von Oz“sowie die Titelmelod­ien zu der Filmreihe „Miss Marple“und dem James-Bond-Blockbuste­r „Dr. No“sorgten für viel Beifall und Zustimmung. Abgerundet wurde der Cinema-Ausflug mit Charlie Chaplins „Smile“aus „Moderne Zeiten“und der „Muppet Show“. Mit „The Flintstone­s“und ihrem legendären „Yabba dabba doo“als Zugabe verabschie­deten sich die Musiker von einem begeistert applaudier­enden Publikum.

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Foto: Siegfried P. Rupprecht Das Musiktrio Sinvino sorgte in Schloss Elmischwan­g für ein feines Hörerlebni­s: (von links) Adi Meixner, Johannes Kübel und Pamela Rachel.

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