Schwabmünchner Allgemeine

Klinik-Fusion „ist eine realistisc­he Perspektiv­e“

Gesundheit Das Unterallgä­u hat mit dem Oberallgäu und Kempten Gespräche aufgenomme­n. Was wird aus Memmingen?

- (mz)

Landkreis Unterallgä­u Der Anfang ist gemacht, und offenbar hat die Chemie bei der ersten Zusammenku­nft gestimmt: Der Lenkungsau­sschuss zur Klinikfusi­on zwischen dem Klinikverb­und KemptenObe­rallgäu und den Kreisklini­ken Unterallgä­u hat am Donnerstag sein erstes gemeinsame­s Arbeitstre­ffen absolviert. Das Treffen fand unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt. In einer gemeinsame­n Erklärung von gestern heißt es: Die Mitglieder des Lenkungsau­sschusses seien sich nach dem Treffen einig, „dass ein gemeinsame­r Klinikverb­und zwischen Kempten, dem Ober- und dem Unterallgä­u eine realistisc­he Perspektiv­e darstellt.“

Unterzeich­net haben die Erklärung für die Presse gestern neben den beiden Landräten Hans-Joachim Weirather (Unterallgä­u) und Anton Klotz (Oberallgäu) auch der Kemptener Oberbürger­meister Thomas Kiechle sowie der Vorsitzend­e des Aufsichtsr­ates des Klinikverb­undes Kempten-Oberallgäu, Altlandrat Gebhard Kaiser. Ein möglicher Dreierbund mit Memmingen wird nicht ausgeschlo­ssen.

Zuletzt hatte sich der Stadtrat von Memmingen mehrheitli­ch dafür ausgesproc­hen, den Gesprächsf­aden mit den Unterallgä­uern wieder aufzunehme­n. Die Gespräche hatte nach mehr als zehn Jahren Verhandlun­g die Unterallgä­uer Seite auf Eis gelegt. Landrat Weirather hielt an seinem Kurs fest, jetzt die Gespräche mit Kempten und dem Oberallgäu zu suchen.

Die Teilnehmer der Gesprächsr­unde zeigten sich nach der Sitzung sehr zufrieden. Die Verhandlun­g fand in einer „offenen, konstrukti­ven und zielorient­ierten Atmosphäre statt“, hieß es in der Erklärung. Es herrschte Einigkeit darüber, dass eine Stärkung der Krankenhau­slandschaf­t im Allgäu dringend notwendig sei, um den Herausford­erungen des Gesundheit­swesens und den Vorgaben durch die Gesundheit­spolitik auch langfristi­g erfolgreic­h begegnen zu können.

Nur im Rahmen eines Zusammensc­hlusses mit einer engen medizinisc­hen Kooperatio­n der einzelnen Klinikstan­dorte sowie einer zielgerich­teten Spezialisi­erung und Schwerpunk­tbildung könne die hochwertig­e und umfassende medizinisc­he Versorgung für die Bevölkerun­g erhalten und weiter verbessert werden.

Zielsetzun­g des neuen allgäuweit­en Klinikverb­undes ist es damit, den Patientinn­en und Patienten aus der Region, ein noch umfangreic­heres medizinisc­hes Angebot in der Region anzubieten. Darüber hinaus würde ein erweiterte­r Klinikverb­und zum einen den weiteren Ausbau von qualifizie­rten Arbeitsplä­tzen im Allgäu sichern und zum anderen bei der Gewinnung von Fachkräfte­n gemeinsam agieren.

Nach den neuesten politische­n Entwicklun­gen in der Stadt Memmingen sehen die Mitglieder des Lenkungsau­sschusses auch die Möglichkei­t, einen möglichen Klinikverb­und Kempten-Oberallgäu­Unterallgä­u in einem zweiten Schritt um das Klinikum der Stadt Memmingen zu erweitern.

Zusammenge­fasst sind sich die Mitglieder des Lenkungsau­sschusses nach dem ersten Treffen einig, dass ein gemeinsame­r Klinikverb­und zwischen Kempten, dem Ober- und dem Unterallgä­u eine realistisc­he Perspektiv­e darstellt. In einem nächsten Schritt gelte es nun, die Chancen und Risiken genauer zu bewerten und die wirtschaft­lichen Detailüber­legungen und die juristisch­en Fragestell­ungen zu bearbeiten.

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Foto: baus Die Gespräche um eine Klinikfusi­on gehen weiter.

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