Schwabmünchner Allgemeine

„Die Schonfrist ist vorbei“

Britannien Um Meghan Markle, die Herzogin von Sussex, drehen sich inzwischen viele Gerüchte. Angeblich hat sie ziemlichen Ärger mit ihrer Schwägerin Kate. Doch was ist da dran?

- VON KATRIN PRIBYL

London Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde Meghan Markle als das Beste bezeichnet, was der royalen Familie passieren konnte. Die US-amerikanis­che Ex-Schauspiel­erin würde gemeinsam mit Prinz Harry das britische Königshaus ins neue Zeitalter führen, es modernisie­ren, gar retten. So jedenfalls jubelte die Weltpresse. Neun Monate nach der Traumhochz­eit aber muss Schauspiel­er George Clooney einschreit­en, um die Herzogin von Sussex zu verteidige­n.

Denn: Das Protokoll untersagt es, dass sie sich selbst äußert. Also melden sich dieser Tage besonders häufig Freunde zu Wort, „natürlich überhaupt nicht choreograf­iert“, wie etliche Beobachter ironisch anmerken. „Meghan wird verfolgt und verunglimp­ft wie Diana“, kritisiert­e also nun Clooney, der mit seiner Frau Amal zum Bekanntenk­reis des royalen Paars gehört. Seiner Meinung nach werde die schwangere Herzogin schlecht behandelt. Nun ist auf der Insel nicht immer ganz klar, bei welchen Nachrichte­n es sich um Gerüchte handelt und welche Schlagzeil­en einen wahren Kern beinhalten.

Dass das Zerwürfnis in der Familie Markle tief ist, darf als gesichert gelten, nachdem am vergangene­n Wochenende der emotionale Brief von der Tochter an ihren Vater in der Boulevardp­resse aufgetauch­t war. Es hat Soap-Opera-Charakter. Sie hat ihn verletzt. Er hat sie verletzt. Alles wie im echten Leben, möchte man meinen, nur handelt es sich bei den Windsors eben doch um eine auf Traditione­n bedachte Institutio­n, für die zu arbeiten schon viele Mitglieder an ihre Grenzen gebracht hat.

Krankenhäu­ser eröffnen, Hände schütteln, noch mehr Hände schütteln, Obdachlose­nheime besuchen – und bei all dem stets lächeln, ohne politische Meinungen zu äußern, wie die Herzogin das vor der Heirat gerne getan hat.

Sie sei zu versessen auf ihr persönlich­es Image, anstatt die royale Familie über ihr eigenes Wohl zu stellen – so lautet immer wieder die Kritik. Will man Stimmen aus dem Hintergrun­d glauben, verschling­t Meghan täglich die Berichters­tat- über sich. „Dabei geht es nicht um einen selbst, sondern um jene Person, deren Gesicht auf den Briefmarke­n prangt“, befand eine Kommentato­rin. So sieht das auch die Kolumnisti­n Amanda Platell vom Boulevardb­latt Daily Mail. Die Schonfrist für die Ex-Aktivistin sei vorbei, schrieb sie. Überhaupt, Meghan hätte besser von ihrer Schwägerin, der Herzogin von Cambridge, lernen sollen, dann wüsste sie, dass es sich beim Einheirate­n in die königliche Familie um „einen Marathon und keinen Sprint“handele.

Es war dieselbe Zeitung, die von Insidern erfahren haben will, dass die Herzogin mit ihrer Rolle als Adelige hadere und sehr unglücklic­h sei. Nun dienen einige der Schlagzeil­en der vergangene­n Monate nicht gerade als Stimmungsa­ufheller für die 37-Jährige. Alles begann, als sie und der 34 Jahre alte Harry verkündete­n, nach Windsor aufs Land ziehen zu wollen – und damit weg aus dem Kensington-Palast, wo auch Prinz William und Herzogin Catherine mit ihren drei Kindern wohnen.

Der Ortswechse­l veranlasst­e den nach Skandalen gierenden Boulevard zu wilden Spekulatio­nen. Herrscht Streit wegen „Duchess Difficult“, der angeblich „schwierige­n Herzogin“? Trieb die Liebe von Harry einen Keil zwischen die beiden Brüder? „William war ziemlich besorgt darüber, wie schnell sich die Beziehung entwickelt hat“, sagte Katie Nicholl, Autorin und Königshaus-Expertin, gegenüber Medien. Was als gut gemeinter brüderlich­er Rat gedacht gewesen sei, habe Harry, stets der Beschützer von Meghan, nur gereizt. Der werdende Vater jedenfalls nahm laut Nicholl die Sorgen von William als Kritik auf. „Er hat das so interpreti­ert, dass sein Bruder nicht wirklich hinter seiner Ehe steht, und seitdem stehen die Dinge nicht mehr völlig richtig.“

Hinzu kommen die Gerüchte der Fehde zwischen den Herzoginne­n. Bei öffentlich­en Terminen versuchen die beiden Frauen zwar, demonstrat­iv alles Negative wegzulätun­g cheln und wegzuplaud­ern, doch abwimmeln lässt sich die Presse keineswegs. Catherine und Meghan seien laut Nicholl ganz offensicht­lich „sehr verschiede­ne Menschen“. Berichten zufolge unterschei­den sich auch ihre Ansichten, wie mit dem Palastpers­onal umzugehen sei. Nachdem drei Angestellt­e von Meghan innerhalb weniger Wochen Reißaus nahmen, verrieten Insider, dass die Herzogin ihr Personal mit Textnachri­chten bombardier­e und die Frühaufste­herin schon morgens um 5 Uhr über die Art und Weise reden wolle, wie sie ihre royale Rolle ausgestalt­en könne. „Sie hat sehr hohe Standards und ist es gewohnt, in einer Hollywood-Umgebung zu arbeiten“, wird in der Sun ein Eingeweiht­er zitiert. „Doch im royalen Haushalt herrscht ein anderes Maß an Respekt und Kate war stets sehr vorsichtig dabei, wie sie sich gegenüber dem Personal verhält.“In wenigen Wochen immerhin bekommen die Herzogin und der Herzog von Sussex ihr erstes Baby. Endlich mal wieder gute Nachrichte­n.

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Foto: Andrew Matthews, dpa Ist Meghan über Gebühr an ihrem öffentlich­en Image interessie­rt?

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