Schwabmünchner Allgemeine

Führersche­in: Warum rasseln so viele durch?

Hohe Durchfallq­uoten bei der Prüfung

- VON ANIKA ZIDAR

Wolfratsha­usen Immer mehr Fahrschüle­r in Deutschlan­d rasseln durch die Führersche­inprüfung. Seit Jahren steigen bundesweit die Durchfallq­uoten. Laut Kraftfahrb­undesamt haben 2017 rund 39 Prozent der Prüflinge die Theorieprü­fung nicht bestanden. Auch bei der praktische­n Prüfung fiel fast jeder Dritte durch.

Die Zahlen in Bayern sind zwar mit einer Durchfallq­uote von 36 Prozent bei der theoretisc­hen Prüfung und 25,5 Prozent bei der praktische­n Prüfung nicht ganz so schlimm. Aber auch im Freistaat steigen die Quoten in den letzten Jahren merklich an.

Woran liegt das? Georg Meier ist seit fast 40 Jahren Fahrlehrer in Wolfratsha­usen und Vorstandsm­itglied im Bayerische­n Fahrlehrer­verband. Er führt die gestiegene­n Durchfalle­rzahlen bei der Führersche­inprüfung auf den Zuzug aus dem Ausland zurück. „Bei uns einen Führersche­in zu machen, wenn man die Sprache nicht spricht, ist enorm schwierig.“

Und auch ein anderes Problem bereitet Meier und seinen Fahrlehrer-Kollegen Sorgen: „Kinder und Jugendlich­e werden heutzutage von ihren Eltern so viel durch die Gegend gefahren. Wenn sie selbst kaum mehr mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind, können sie keine eigene Verkehrser­fahrung ausbilden.“Für einfach nur lernfaul oder unwillig hält Meier die Jugendlich­en hingegen keineswegs. In Deutschlan­d gibt es übrigens auch immer weniger Fahrlehrer. Über diese Entwicklun­g berichten wir am Samstag im Wochenend-Journal.

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