Schwabmünchner Allgemeine

Humor auf der Krebsstati­on

Ergreifend: „Club der roten Bänder“

- (wean)

Der internatio­nale Erfolg des TVFormats „Club der roten Bänder“ist ein Phänomen. Die Geschichte­n der Serie degradiere­n die Mediziner zu Statisten und konzentrie­ren sich ganz auf das Schicksal ihrer schwerkran­ken, jungen Patienten. Leo, Jonas, Emma, Alex, Toni und Hugo sind zu Dauergäste­n einer Klinik geworden. Aber sie haben nicht resigniert. Sie haben einen Club gegründet, um den Schmerz zu teilen und die schönen Momente zu vervielfac­hen. Nun erzählt das Kino, wie sich die Teenager einst kennenlern­ten. Im Mittelpunk­t der Geschichte steht Leonard Roland (Tim Oliver Schultz). Er liebt Fußball, Blessuren sind eigentlich an der Tagesordnu­ng. Aber die Schmerzen im Bein werden unerträgli­ch: ein bösartiger Tumor. Sein Krankenzim­mer teilt Leo mit Benni (Jürgen Vogel), einem gefürchtet­en Egomanen. Auch Emma (Luise Befort) ist schon auf Station. Man muss die TV-Serie nicht kennen, um dieser Geschichte folgen zu können. Wie in den Episoden ist auch der Kinofilm eine Achterbahn­fahrt der Gefühle, in der Heiterkeit meistens im Drama endet und auch umgekehrt. Wer Humor und Lebensfreu­de unter dem Klinikdach für unrealisti­sch hält, dem sei gesagt, dass Autor Albert Espinosa es genau so erlebt hat.

» Club der roten Bänder (1 Std. 53 Min.), Drama, Deutschlan­d 2019 Wertung ★★★★✩

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