Die neue Heimat der Elefanten wächst
Freizeit Das Großprojekt im Tierpark kommt voran: Wenn alles glattgeht, ist das Elefantengehege am Jahresende fertig. Dann ist Platz für bis zu fünf Tiere
Die Elefanten im Augsburger Zoo bekommen ein neues Zuhause – größer, weitläufiger und nach den neuesten Standards des Artenschutzes. Die Grundsteinlegung des neuen Elefantenhauses liegt zehn Monate zurück und nun wurde ein neuer wichtiger Zwischenschritt gemacht: Der Rohbau ist fertig und die Dachkonstruktion liegt auf.
Das Bauvorhaben wird die mit Abstand größte Anlage des Augsburger Zoos. Sie integriert eine 5000 Quadratmeter große Freianlage sowie eine 1500 Quadratmeter große Innenfläche – die gesamte Anlage ist somit vier bis fünf Mal so groß wie das ehemalige Haus. Dort halten sich die beiden Asiatischen Elefantendamen Burma und Targa gerade noch auf. Nach der Fertigstellung, die noch Ende des Jahres erfolgen soll, ist ein zügiger Umzug der Tiere in das neue Gehege geplant. Dort soll es Platz für bis zu fünf Tiere geben. Wann und woher die neuen Elefanten kommen, kann Zoo-Direktorin Barbara Jantschke zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Es handle sich um ein Zuteilungsverfahren, bei dem das Zuchtbuch über die finale Unterbringung entscheide, sagt Jantschke.
Die neue Anlage soll auch zwei Badebecken für die Elefanten umfassen. Artgerechte Haltung hat generell oberste Priorität für den Zoo – Stichwort „protected contact“. Darunter versteht man, dass die Pfleger keinen mittelbaren Kontakt zu den Elefanten haben werden. Dadurch würden natürliche Sozialstrukturen einer Elefantenherde gefördert, heißt es auf der Homepage des Zoos.
Das „elefantöse Projekt“, wie der Oberbürgermeister Kurt Gribl das Vorhaben nennt, ist bislang das größte des Zoos. „Jeder Euro ist hier bestens angelegt“, sagt Helmut Schuler, stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises des Augsburger Zoos. Es sei schließlich das meist besuchte Freizeitangebot in der Stadt, noch vor dem FCA und dem AEV.
Sechs Millionen Euro stehen aktuell im Finanzierungsplan. Laut Jantschke hielten sich die Kosten im Vergleich zu Zoo-Baumaßnahmen in anderen Städten im Rahmen, erläutert die Zoodirektorin die Gesamtsumme. Die Stadt Augsburg steuert zwei Millionen bei, 500 000 Euro kommen direkt aus dem Zoo. Ferner werden weitere 1,5 Millionen Euro durch Sponsoren und den Freundeskreis des Zoos Augsburg aufgebracht. Die restlichen zwei Millionen bildet ein Kredit. Bezüglich eventueller Kostensteigerungen, die man aktuell auf acht bis zehn Prozent beziffert, ist Jantschke zuversichtlich. Die gilt es dann einzuwerben, wenn sämtliche Kosten geklärt sind.
Insgesamt sind die Verantwortlichen momentan optimistisch, dass die Anlage Ende des Jahres fertiggestellt sein wird. Denn es gab bislang keine größeren unerwarteten Verzögerungen.