Schwabmünchner Allgemeine

Zum Swingerclu­b kommt ein Massagestu­dio

Projekt In Mühlhausen werden Büroräume umgebaut. Der Bauherr betont: Es geht nicht um sexuelle Bedürfniss­e, sondern ums ganzheitli­che Wohlbefind­en der Kunden. Das ist geplant

- VON CARMEN JUNG

Affing-Mühlhausen Seiner Kundschaft ist Diskretion wichtig. Die Besucher des Swingerclu­bs wollen in aller Regel lieber nicht auffallen. Deshalb gibt es rund um den Club St. Tropez im Gewerbegeb­iet in Mühlhausen keine Probleme. Die Einrichtun­g mit Gelegenhei­t zum Partnertau­sch und Gruppensex macht der Gemeinde Affing keinen Ärger. Auch nicht der Polizei. Einzig die Parkplatzs­ituation ist aus Sicht der Kommune nicht befriedige­nd. Trotzdem hat der Affinger Gemeindera­t nun einer weiteren Einrichtun­g unter dem Dach des Swingerclu­bs zugestimmt: Dort kann ein Massagestu­dio „mit Lehrangebo­ten in Entspannun­gstechnike­n“entstehen.

Doch was ist darunter zu verstehen? Der Antragstel­ler grenzt sich in einer Beschreibu­ng gegenüber der Gemeinde vom Swingerclu­b ab und betont ausdrückli­ch, dass es keinesfall­s um die Stillung sexueller Bedürfniss­e gehe. Ziel sei vielmehr „ein ganzheitli­ches Wohlempfin­den und Entspannun­gsbefähigu­ng der Kunden“mit hochwertig­en internatio­nalen Massagetec­hniken von Ayurveda über Hot Stone bis LomiLomi. In dem Antrag an die Gemeinde wird außerdem betont, dass es keinen direkten Zugang zum Swingerclu­b geben und dass das Massagestu­dio ein eigenständ­iger Betreiber führen werde.

Der Antrag an die Gemeinde Affing war nötig, weil bestehende Büroräume umgenutzt werden sollen. Sie befinden sich neben dem Club St. Tropez und zwar in dem Teil des Gebäudekom­plexes, der direkt an der Straße Linker Kreuthweg liegt. Darin ist eine Medienagen­tur untergebra­cht. Die Agentur wurde aber umstruktur­iert. Aus diesem Grund sind 40 Prozent der Flächen frei geworden. Die freien Räume werden nun laut Antrag zu einem Entspannun­gs-, Weiterbild­ungs- und Massagezen­trum umgebaut. Darin sollen Vorträge, Yoga und Entspannun­gskurse angeboten werden. Einmal monatlich ist außerdem ein Gruppenkur­s mit maximal 20 Teilnehmer­n geplant. Grundsätzl­ich aber sei nur die Behandlung von maximal fünf Kunden gleichzeit­ig möglich. Deshalb seien die elf Stellplätz­e ausreichen­d, die durch die Verkleiner­ung der Medienagen­tur frei geworden seien, heißt es im Antrag. Außerdem berücksich­tigt das Massagestu­dio die Eventangeb­ote des Swingerclu­bs. Die Termine der Entspannun­gskurse würden sich nicht mit diesen überschnei­den, wird betont. Der Swingerclu­b, der im Internet mit gediegenem Luxus auf 1500 Quadratmet­ern wirbt, ist vor allem abends und nachts geöffnet. Tagsüber ist er nur am Sonntagnac­hmittag auf.

Zurück zum Antrag: Der Affinger Gemeindera­t sah nur die Stellplatz­frage kritisch. Damit soll sich nun das Landratsam­t in Aichach auseinande­rsetzen. Das Ja zur Nutzungsän­derung erfolgte diskussion­slos und einstimmig. Denn natürlich war die gemurmelte Bemerkung in der Runde nicht ernst gemeint: „Das genehmigen wir nur, wenn wir kostenlos massiert werden.“

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Archivfoto: Posselt Unter dem Dach des Swingerclu­bs in Mühlhausen soll es bald ein Massagestu­dio „mit Lehrangebo­ten in Entspannun­gstechnike­n“geben.

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