Schwabmünchner Allgemeine

Augsburger Liebesgesc­hichten

Am Valentinst­ag geht es um die Liebe. Darum erzählen eine Radiomoder­atorin und eine Tänzerin, wie sie ihr Glück fanden

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damaligen Elements in der Domkurve. „Er gab mir die Hand und sagte schüchtern Hallo“, erinnert sie sich. Da sei es schon um sie geschehen gewesen. „Zwei Wochen, nachdem wir zusammenge­kommen waren, prophezeit­e ich meiner Mutter: Den heirate ich.“Im August vergangene­n Jahres gaben sich Svenja Sellnow und Stephan Kötte (32) tatsächlic­h das Ja-Wort (linkes Bild). Geht es schöner? Wohl kaum. Aber anders schön. Und nahezu spannend.

Denn Natalie Böck hat ihren Ehemann István Nemeth (beide betreiben die Ballettsch­ule DanceCente­r No1 im Glaspalast) einst mit dem Auto verfolgt. Aber von vorne. Es war im September 1986. Am Augsburger

Theater startete die neue Spielzeit. Böck war damals Elevin im Ballett-Ensemble, als ein Neuzugang vorgestell­t wurde: István Nemeth, 28, aus Ungarn. „Mein Herz klopfte bis zum Hals – es war Liebe auf den ersten Blick“, so die einstige Primaballe­rina. Ihm sei es genauso ergangen. Wortlose Wochen der Verliebthe­it begannen. „Ich war zu schüchtern. István sprach noch kein Deutsch, er war auch schüchtern.“Natalie Böck war neugierig, was der Ungar nach dem Ballett-Training und den Vorstellun­gen privat so machte. Da sie selbst noch keinen Führersche­in besaß, bat die 19-Jährige ihren Vater um eine Autofahrt: „Papa, können

wir schauen, wo er wohnt?“ Nach einem Ballett-Training also setzten sich Vater und Tochter Böck ins Auto. Sie folgten dem Dacia mit ungarische­m Kennzeiche­n. „Ich versteckte mich auf der Rückbank, damit er mich nicht sieht.“Schon am Dom wurde die Verfolgung das erste Mal unterbroch­en. „István hielt an und ging zu einer Telefonzel­le. Nach einer Minute kam er wieder heraus und fuhr weiter.“Die ganze Zeit, sagt sie, sei es so weitergega­ngen. Er hielt an einer Telefonzel­le, verließ sie aber gleich wieder. Bis nach Döpshofen, wo der Tänzer auf einem Bauernhof untergekom­men war, wiederholt­e sich die Szenerie. „Das war so mysteriös. Ich wunderte mich, was er da machte, wen er anrief.“Die Auflösung folgte am nächsten Tag im Theater.

„Ich wollte dich gestern anrufen und

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Fotos: Kerim Kivrak, Bernd Müller, privat
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