Schwabmünchner Allgemeine

Wie schmeckt eigentlich ein Leberkäskr­apfen?

Stadtmarkt Eine Händlerin verkauft bis Fasching eine ungewöhnli­che kulinarisc­he Kreation. Wie das ankommt

- VON CHRISTIAN KORBER

Krapfen, die mit Senf gefüllt sind, das gab es schon in den 80er Jahren. Wer sie an Fasching verteilte, wollte damit vor allem eines: Den auf den Arm nehmen, der genussvoll hineinbeiß­t und eigentlich süße Marmelade erwartet. Da ist der Leberkäskr­apfen schon was anderes.

Aber Moment mal... Der Leberkäskr­apfen? Was sich anhört wie ein Verspreche­r, wird derzeit tatsächlic­h auf dem Stadtmarkt in Augsburg verkauft. Seit dem Wochenende gibt es ihn am Stand von „Irenas Spezialitä­ten“. Die Ladenbesit­zerin Irena Fritzsche hat dafür ein altes Krapfen-Familienre­zept verwendet – „ganz wie früher von Oma“, sagt sie. Diesen Krapfen kombiniert sie mit „ganz hervorrage­ndem Leberkäse, süßem Senf und Johannisbe­erChutney, mehr nicht“, erklärt Irena.

Wie sie darauf kam, ist schnell erzählt: „Meine Mitarbeite­rin hat mir von dieser Idee erzählt und ich dachte, ich muss das einfach machen“, sagt sie. Seit vergangene­m Wochenende verkauft sie diesen Snack. Sie sei überrascht, wie groß die Resonanz danach bereits am Samstag war. Auch wenn diese große Nachfrage dann erst einmal nachließ, bleibt Irena zuversicht­lich: „Der Leberkäskr­apfen ist so oder so in aller Munde.“„Erfunden“hat diese erstaunlic­he Kombinatio­n offenbar Konditor Florian Perkmann aus Miesbach. In vielen Medien und sozialen Netzwerken machte seine kulinarisc­he Schöpfung die Runde, auch in Augsburg erfuhr man so davon. Nur: Der Miesbacher Leberkäskr­apfen wird „nur“mit süßem Senf kredenzt. Das selbst gemachte Johannisbe­er-Chutney fehlt.

Am Stand von „Irenas Spezialitä­ten“kommen auch an diesem Tag immer wieder Leute vorbei und bestellen einen Leberkäskr­apfen. Doch wie riecht und schmeckt er eigentlich? Die AZ-Lokalredak­tion hat gekostet: Das Fazit: Er riecht ein bisschen wie Bäcker und Metzger in einem. Und der Geschmack ist auch nicht schlecht – eine Mischung aus süß und deftig. Unser Fazit: Man kann den Leberkäskr­apfen sehr gut essen, aber er ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Bei „Irenas Spezialitä­ten“in der Bäckergass­e am Stadtmarkt gibt es ihn noch den ganzen Fasching über. Und im Vergleich zum Senfkrapfe­n weiß man hier wenigstens, was einen beim Hineinbeiß­en erwartet ...

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Foto: Korber Irena Fritzsche serviert auf dem Stadtmarkt einen Leberkäskr­apfen mit Senf und Johannisbe­er-Chutney.

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