Wie schmeckt eigentlich ein Leberkäskrapfen?
Stadtmarkt Eine Händlerin verkauft bis Fasching eine ungewöhnliche kulinarische Kreation. Wie das ankommt
Krapfen, die mit Senf gefüllt sind, das gab es schon in den 80er Jahren. Wer sie an Fasching verteilte, wollte damit vor allem eines: Den auf den Arm nehmen, der genussvoll hineinbeißt und eigentlich süße Marmelade erwartet. Da ist der Leberkäskrapfen schon was anderes.
Aber Moment mal... Der Leberkäskrapfen? Was sich anhört wie ein Versprecher, wird derzeit tatsächlich auf dem Stadtmarkt in Augsburg verkauft. Seit dem Wochenende gibt es ihn am Stand von „Irenas Spezialitäten“. Die Ladenbesitzerin Irena Fritzsche hat dafür ein altes Krapfen-Familienrezept verwendet – „ganz wie früher von Oma“, sagt sie. Diesen Krapfen kombiniert sie mit „ganz hervorragendem Leberkäse, süßem Senf und JohannisbeerChutney, mehr nicht“, erklärt Irena.
Wie sie darauf kam, ist schnell erzählt: „Meine Mitarbeiterin hat mir von dieser Idee erzählt und ich dachte, ich muss das einfach machen“, sagt sie. Seit vergangenem Wochenende verkauft sie diesen Snack. Sie sei überrascht, wie groß die Resonanz danach bereits am Samstag war. Auch wenn diese große Nachfrage dann erst einmal nachließ, bleibt Irena zuversichtlich: „Der Leberkäskrapfen ist so oder so in aller Munde.“„Erfunden“hat diese erstaunliche Kombination offenbar Konditor Florian Perkmann aus Miesbach. In vielen Medien und sozialen Netzwerken machte seine kulinarische Schöpfung die Runde, auch in Augsburg erfuhr man so davon. Nur: Der Miesbacher Leberkäskrapfen wird „nur“mit süßem Senf kredenzt. Das selbst gemachte Johannisbeer-Chutney fehlt.
Am Stand von „Irenas Spezialitäten“kommen auch an diesem Tag immer wieder Leute vorbei und bestellen einen Leberkäskrapfen. Doch wie riecht und schmeckt er eigentlich? Die AZ-Lokalredaktion hat gekostet: Das Fazit: Er riecht ein bisschen wie Bäcker und Metzger in einem. Und der Geschmack ist auch nicht schlecht – eine Mischung aus süß und deftig. Unser Fazit: Man kann den Leberkäskrapfen sehr gut essen, aber er ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Bei „Irenas Spezialitäten“in der Bäckergasse am Stadtmarkt gibt es ihn noch den ganzen Fasching über. Und im Vergleich zum Senfkrapfen weiß man hier wenigstens, was einen beim Hineinbeißen erwartet ...