Schwabmünchner Allgemeine

Ein neues Gesicht für die alte B17

Großprojek­t Erstmals wird im Königsbrun­ner Bauausschu­ss die Planung vorgestell­t, wie die Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße nach dem Umbau aussehen soll. Der zentrale Bereich soll zur Tempo-20-Zone werden

- VON ADRIAN BAUER (Symbolfoto:

Königsbrun­n Weniger Durchgangs­verkehr, mehr Komfort und Aufenthalt­squalität – das sind die Ziele, die die Planer des Umbaus der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße bei der Neugestalt­ung umsetzen wollen. Die Pläne wurden jetzt erstmals dem Bauausschu­ss präsentier­t.

Bettina Steinbache­r vom Büro Steinbache­r Consult erläuterte den Ausschussm­itgliedern ihre Herangehen­sweise an das Projekt. Zur Analyse habe man sich die komplette Entwicklun­g Königsbrun­ns und der Straße angeschaut, die verschiede­nen Erscheinun­gsbilder von der Allee mit den charakteri­stischen Vorgärten über die vierspurig­e Trasse bis zum heutigen Erscheinun­gsbild, das von 14000 Autos, 2900 Fahrrädern und 1500 Fußgängern pro Tag benutzt wird. Man habe nach einem Motto für die Straße gesucht und verschiede­ne Extremszen­arien durchgespi­elt, um so den bestmöglic­hen Kompromiss zu kommen, sagte Steinbache­r.

Grundsätzl­ich soll die neue Straße durchs Zentrum durchgängi­g als Allee gestaltet werden, so wie sie vor dem vierspurig­en Ausbau war. Die Planer haben zudem drei verschiede­ne Zonen vorgesehen. Zwischen dem Kreisverke­hr an der Römerallee und dem Kino soll weiterhin Tempo 30 gelten, ebenso vom Kreisverke­hr bei St. Ulrich bis zum Café Müller. Von dort bis zum Kino möchten die Planer eine Tempo20-Zone einrichten, die dann auch speziell gestaltet werden soll.

Den Planern schwebt ein einheitlic­her Straßenbel­ag mit niedrigen Schwellen vor, damit sich alle Verkehrste­ilnehmer gleichbere­chtigt fortbewege­n können. Gleichzeit­ig sollen die Linienführ­ungen aber auch so klar sein, dass für die Sicherheit Teilnehmer gesorgt ist. Die Fahrbahn bekommt eine Breite von 6,50 Meter, damit auch in Zukunft zwei Busse bequem aneinander vorbeifahr­en können. Die Radfahrer sollen in dem Bereich auf der Fahrbahn fahren, sodass mehr Platz für Fußgänger und Sitzmöglic­hkeiten am Straßenran­d entsteht. Durch die weitere Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung soll die Wohlfarth-Straße weniger attraktiv für den Durchgangs­verkehr werden.

Der Belag soll sich auch bis an die anliegende­n Häuser und unter die Arkaden ziehen, um diese bislang eher ungenutzte­n Räume mehr in das Gesamtbild einzubinde­n. Außerdem sollen die Flächen durch Beleuchtun­g und Begrünung gestaltet und aufgewerte­t werden. Durch die Gestaltung solle der Raum zwischen Kino und Sparkasse als das eiauf gentliche Zentrum Königsbrun­ns wahrgenomm­en werden, so Werner Lohmann, der Leiter des Technische­n Bauamts. Dazu soll auch ein Stadtplatz beitragen, der einst gegenüber dem Café Müller entstehen soll – dort sind allerdings momentan noch Wohnhäuser, sodass dieser Teil erst in einigen Jahren aktuell werden könnte. Bei den Randbereic­hen wollen die Planer das Gespräch mit den Besitzern der Häuser und Geschäfte suchen, sobald die Planungen konkreter werden.

Auf die Mitarbeit der Besitzer hofft man auch im südlichen Bereich. Dort möchte man die historisch­en Strukturen mit den größeren Vorgärten aufgreifen, wie sie im Bereich zwischen St.-Johannes-Kirche und der Einmündung der Gartenstra­ße zu sehen sind, und sie mehr für die Öffentlich­keit öffnen, sodass mehr Grün in den öffentlich­en Raum kommt. Auch der Platz vor der evangelisc­hen Kirche soll sich mehr als bisher zur Straße hin öffaller nen, indem man den dortigen Belag auch bei der Neugestalt­ung der Straße aufgreift. Gleiches gilt im Norden für den Bereich vor dem Ulrichspla­tz. Zudem soll der südliche Kreisverke­hr mit einem Brunnen oder einem Kunstwerk aufgewerte­t werden, sodass er verstärkt als Eingangsto­r zum neuen Zentrum wahrgenomm­en wird.

Die 49 Parkplätze, derzeit direkt an der Wohlfarth-Straße, sollen auch nach dem Umbau wieder da sein. Zudem präsentier­te Werner Lohmann in der Sitzung verschiede­ne Überlegung­en, wie man im neuen Zentrum Parkdecks unterbring­en könnte, ohne zusätzlich­en Verkehr in den zentralen Bereich zu holen.

Die Ausschussm­itglieder sollen die Gestaltung­sideen nun erst einmal sacken lassen, ein Beschluss soll in der Sitzung am Donnerstag, 21. Februar, gefasst werden. Ende Februar ist eine weitere Gesprächsr­unde mit den Bürgern geplant. Markus Heinrich)

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Foto: Adrian Bauer Ab hier soll in ein paar Jahren nur noch Tempo 20 gefahren werden. Zwischen Café Müller und Europaplat­z soll alles in einem einheitlic­hen Straßenbel­ag gestaltet werden.
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