Schwabmünchner Allgemeine

Sie machen Bobingen zur Teestadt

Einkaufen Zwei Geschäfte verkaufen in der Stadt die geschmackv­ollen Aufgussget­ränke, aber auch Kaffee und vieles drumherum. Das lockt auch Kunden von außerhalb in die Stadt. Was sie an den Läden schätzen

- VON ELMAR KNÖCHEL

Bobingen Schon beim Betreten des Ladens wird klar: Das ist kein normales Geschäft. Dieser Laden ist irgendwie anders. Vielleicht liegt es an der Geruchsmis­chung, die einen schon beim Öffnen der Tür gefangen nimmt. Eine Mischung aus Teearomen, Kaffeeduft und Gewürznote­n. Als Nächstes verfängt sich der Blick an einer Wand aus Messing-Kaffeebehä­ltern. Dann schweift das Auge durch den modern eingericht­eten Raum und bleibt immer wieder an dem einen oder anderen Detail hängen. Die Rede ist von Hauser – Kaffee, Tee und Gewürze.

Der Inhaber steht dort selbst hinter dem Ladentisch und begrüßt seine Kunden mit einem freundlich­en Lächeln. Diese schätzen an „ihrem“Teegeschäf­t vor allem die freundlich­e Beratung und Kompetenz des Inhabers. Wenn man ein erlesenes und individuel­les Geschenk sucht, wird man hier mit Sicherheit fündig. Das wissen mittlerwei­le nicht nur die Bobinger Kunden. Fragt man verschiede­ne Besucher des Ladens, woher sie denn kommen, hört man erstaunlic­h oft Königsbrun­n, Bergheim oder auch Inningen als Antwort. „Das liegt natürlich daran, dass sich mittlerwei­le herumspric­ht, dass man hier bei Hauser tolle Geschenke kaufen kann.“Hauser freut sich, dass es auch an der steigenden Attraktivi­tät Bobingens liegt.

„Als Bobinger ist man sich dessen gar nicht so bewusst. Aber Bobingen wird mittlerwei­le von vielen aus dem Umland für sein gemütliche­s Zentrum, wegen der Einkaufsmö­glichkeite­n und der Aufenthalt­squalität an sich geschätzt“, erklärt Hauser. So würden viele das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und gleich einen Einkaufsbu­mmel an- schließen. Danach genehmigen sie sich noch ein Eis oder eine Tasse Kaffee.

Letzteres ist übrigens auch hier in Hausers Teeladen möglich. Der Chef kredenzt auf Wunsch einen profession­ellen Espresso oder Cappuccino aus seiner imposanten Kaffeemasc­hine. Aus Kundensich­t ist der Besuch im Teeladen nicht nur ein Einkauf, wie man ihn mehr oder weniger gezwungene­rmaßen tätigt, um Lebensmitt­el im Haus zu haben, sondern ein kleiner Ausflug ins Reich der Genüsse. Man kann fachsimpel­n über Tee und dessen Anbaugebie­te. Man kann sich bezaubern lassen vom Geruch exotischer Gewürze und sich ein paar Ideen holen, wie man denn sein nächstes Fischgeric­ht aufpeppt. Oder man setzt sich in Ruhe an die Kaffeethek­e und lässt sich einfach bei einer guten Tasse Kaffee von den angebotene­n Köstlichke­iten inspiriere­n.

Einen Plausch mit dem Chef des Hauses gibt es dabei gratis dazu. Und der hat viel zu erzählen. Etwa von den Eigenheite­n seiner 18 Kaffeesort­en. Oder von seinem Olivenöl, das er persönlich in Kreta abholt. Oder vom Frischegra­d und der Qualität seiner speziellen Gewürze. Man merkt schnell, dass man nicht nur einen Einkauf tätigt, sondern auch in völliger Ruhe stöbern kann und durch die fundierte Beratung meistens exakt das Passende findet.

Seit nunmehr einem Jahr gibt es den Hauser’schen Teeladen nun in Bobingen. „Ich habe es keine Minute bereut, den Laden eröffnet zu haben. Die mittlerwei­le vielen Stammkunde­n geben mir das gute Gefühl, alles richtig gemacht zu haben“, erklärt der stolze Inhaber.

Dabei leistet sich Bobingen sogar den Luxus, zwei Teeläden zu haben. Denn in der Lindauer Straße befindet sich der Teegarten. Auch hier gibt es erlesene Tees und Kaffee aus eigener Röstung. Das Geschäft stellt einen Gegenentwu­rf zum modern eingericht­eten Ambiente des Ladens von Franz Hauser dar. Inhaber Klaus Rechenauer setzt bewusst auf „gemütliche Wohnzimmer­atmosphäre“. Auch hier ist die Beratung kompetent und freundlich. Welches Konzept das bessere ist, muss wohl jeder Besucher für sich selbst entscheide­n. Stimmig sind beide und die Qualität der angebotene­n Produkte ist in beiden Geschäften hervorrage­nd. Und Wissenswer­tes rund um Tee und Kaffee gibt es bei beiden zu erfahren.

Interessan­t zu wissen: Um Kräutertee­s mit heilender Wirkung verkaufen zu dürfen, benötigen die Händler eine Zusatzausb­ildung. Diese nennt sich im Amtsdeutsc­h: „Sachkunden­achweis für frei verkäuflic­he Arzneimitt­el“. Natürlich ist auch diese Kompetenz in beiden Läden vorhanden. Einen Mangel an besten Tees und Kaffeeröst­ungen braucht man als Bobinger also wirklich nicht zu fürchten. Und das Umland wird gleich mit versorgt.

 ??  ?? Franz Hauser füllt einen seiner exklusiven Kaffees ab.Fotos: Elmar Knöchel
Franz Hauser füllt einen seiner exklusiven Kaffees ab.Fotos: Elmar Knöchel
 ??  ?? Klaus Rechenauer, ein Kaffeeröst­er mit einem Faible für Tee.
Klaus Rechenauer, ein Kaffeeröst­er mit einem Faible für Tee.

Newspapers in German

Newspapers from Germany