Schwabmünchner Allgemeine

Fahrverbot­e: Gribl sieht sich bestätigt

Rathausche­f reagiert auf Aussage der EU

- VON MICHAEL HÖRMANN

Ein Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge ist in Augsburg gegenwärti­g kein Thema. Die „Deutsche Umwelthilf­e“hatte für Augsburg zwar wie für 45 andere Städte auch im Jahr 2017 eine Klage in den Raum gestellt, diese Überlegung­en aber vorläufig ruhen lassen. In mehreren deutschen Städten mit massiveren Überschrei­tungen hatte der Verband Fahrverbot­e vor Gericht erstritten. Nun lässt die Europäisch­e Union (EU) etwas mehr Spielraum, um etwaige Fahrverbot­e zu umgehen. Laut EU-Kommission dürften Fahrverbot­e bei nur geringfügi­ger Überschrei­tung der StickoxidG­renzwerte (40 Gramm Stickoxid pro Kubikmeter Luft) als „unverhältn­ismäßig“gelten.

Augsburgs Oberbürger­meister Kurt Gribl sagte dazu: „Die Umund Durchsetzu­ng von Fahrverbot­en ist eine ungelöste Herausford­erung. Ich sehe in dem nun erhöhten Spielraum keine leichtfert­ige Gestaltung zulasten von Umwelt und Gesundheit.“Er ermögliche es betroffene­n Städten durch geeignete Maßnahmen in zumutbarer Zeit eine planvolle Einhaltung von Grenzwerte­n zu organisier­en und zusammen mit den Bürgern zu erarbeiten. Gribl: „Das ist der bessere Weg als Verbote und Zwang.“

Gribl, der auch Vorsitzend­er des Städtetags ist, will seine Ausführung­en nicht in dieser Funktion verstanden wissen. Er spreche als Augsburger Oberbürger­meister: „Augsburg selbst braucht aller Voraussich­t nach nicht auf einen höheren Grenzwert abzustelle­n, da wir die bisherigen absehbar einhalten können.“

In der Karlstraße lag der Wert zuletzt bei 43 Mikrogramm. Der Einsatz und Verhandlun­gserfolg von Bundesmini­ster Andreas Scheuer (CSU) sei aus seiner Sicht als Oberbürger­meister zu begrüßen: „Die Städte haben über ihre Verbände mehrfach betont, dass sie keine Fahrverbot­e wollen.“

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