Schwabmünchner Allgemeine

Britten und das vokale Glück

- (sd)

Nach Marcus Creed in den 1990er Jahren hat der RIAS Kammerchor Berlin mit Justin Doyle nun erneut einen Chef, der der englischen Chortradit­ion entstammt. Was läge da näher als (wie schon einmal unter Creed) dem „Orpheus britannicu­s“Benjamin Britten mit einer CD zu huldigen? Ist dessen die Avantgarde meidende, gleichwohl hoch individuel­le Chormusik doch von großer Subtilität und Schönheit, für die schon mal – wie im Falle der Album-titelgeben­den „Hymn to St. Cecilia“– ein Dichter vom Kaliber eines W.H. Auden eigens einen Text lieferte. Die Aufnahme versammelt A-cappella-Sätze sakraler wie auch profaner Art aus Brittens früher und mittlerer Schaffensz­eit – Gesänge einerseits von großer Innigkeit, zum anderen aber auch von aufjubelnd­er Impulsivit­ät. Das eine wie das andere ist betörend intoniert von einem der allerbeste­n Chöre im Lande, schlank und doch substanzre­ich im Klang, funkelnd in den Höhen und voller Wärme in den tiefen Regionen. ★★★★★

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(Harmonia Mundi) Benjamin Britten: Hymn to St. Cecilia

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