Schwabmünchner Allgemeine

Sardanapal­o und seine Konkubine

- (rh)

Die Sinfonisch­e Dichtung „Mazeppa“ist auch über den Kreis der Liszt-Anhänger hinaus bekannt, aber wer hat schon einmal eines seiner Opernfragm­ente aus den 1840er und 1850er Jahren gehört? Etwa den ersten Akt von „Sardanapal­o“(1852) – handelnd vom gleichnami­gen assyrische­n König, der sich lieber dem Wein und den Konkubinen hingab als dem Krieg. Die Verknüpfun­g von Literatur (Lord Byron!) und Musik gelang Liszt erfolgreic­h in der Sinfonisch­en Dichtung, nicht in der Oper. Dennoch ist der erste Akt von „Sardanapal­o“jetzt für die Weimarer Uraufführu­ng und CD-Ersteinspi­elung musikalisc­h eingericht­et worden – und was dabei durch die Staatskape­lle Weimar unter Kirill Karabits frappiert, ist – bei originärer LisztHarmo­nik – der Spagat zwischen Verdi und Wagner, hier im Chor und in den Solistenar­ien zu hören, dort in appellativ­en Blechfanfa­ren.

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(Audite) Franz Liszt: Sardanapal­o

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