Ein Hoch auf die Liebe
Aktion Das Akkordeonorchester „Monday Evening“gestaltet in Königsbrunn mit Pfarrer Ernst Sperber mehr als einen wunderbaren Wohlfühlabend zur Marriage Week mit romantischen Liedern aus aller Welt und biblischer Erotik
Königsbrunn In Großbritannien startete im Jahre 1996 Richard Kane mit dem Gedanken, Veranstaltungen für Ehepartner zu initiieren, was sich dann zu einer großen Bewegung rund um den Valentinstag entwickelte. Auch hierzulande hat sich allerorten seit vielen Jahren Begeisterung für diese Idee und ganz unterschiedlich viele Veranstalter gefunden, so auch die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Königsbrunn. Gemeint ist die Marriage Week, die ihren Höhepunkt am 14. Februar bildet.
Dies ist der Tag des heiligen Bischofs Valentin, der laut Sage am 14. Februar 269 den Märtyrertod fand, da er sich Liebenden zuwendete und sie entgegen des römischen Befehls, mit kirchlichem Segen traute – dabei übrigens stets Blumen aus seinem Garten übergeben haben soll. Sabine Leimer, die Leiterin und Gründerin des Akkordeonorchesters „Monday Evening“, erklärte bei ihrer Begrüßung: „Ich habe festgestellt, dass wir in unserem Repertoire eine ganze Menge schöner Liebeslieder haben und somit war meine Idee geboren, diesen Abend zu gestalten.“
Geboten wurden den Gästen des Abends – meist, aber nicht ausschließlich Paare – ein Wohlfühlpaket für fast alle Sinne. Raum und Tische im evangelischen Gemeindezentrum St. Johannes waren dem Anlass entsprechend sehr liebevoll und passend gestaltet, Kerzen- und Blumenduft, salzige und süße Gaumenfreuden
Über Gott in der Liebe zwischen Frau und Mann
sowie Getränke standen bereit oder konnten zusätzlich erworben werden.
Die Hobby-Musiker, die 2013 mit dem Kulturpreis der Stadt Königsbrunn prämiert worden waren, boten ein umfangreiches, schwungvolles und vielschichtiges Konzert internationaler Lieder unter anderem von Frank Sinatras „Strangers in the Night“und „Something stupid“über Whitney Houstons „ I will always love you“bis hin zu einem Arrangement von Melodien der Westside-Story und zu Beginn mit „ Concerto d’amore“, einem speziell für ein Akkordeonorchester komponierten Mix aus Barock, Pop und Swing-Anteilen. Sie ernteten entsprechend frohen Applaus.
Viel Beifall erhielt auch Pfarrer Ernst Sperber, der nach einer Einführung in das „Hohelied“(siehe Infokasten) über den Abend in drei anspruchsvollen Referatsblöcken je- weils Teile der Verse vortrug und danach die bildhaften Begriffe der orientalischen Liebeslyrik übersetzte. In seinen drei „Blumensträußen“wie er die Einheiten benannte, überbrachte er angelegt an die Gedichte die große Bandbreite der Liebe von überbordender Leidenschaft, Sehnsucht, missverständlichem Getrenntsein, des immer wiederkeh-
renden Suchens und Findens sowie dem Raum und Zeit, der gut gewählt, vor allem aber von der Freiheit beider Partner in Achtsamkeit getragen sein müsse.
Sperber fügte jedem Part seiner Vorträge einen Impuls „Und du? Und ich?“an, in welchem er ganz konkret wurde auf das, was uns selbst betrifft, wie man sich selbst in
Reflexion aus dem Alltagstrott befreien könne, wieder zu sich und dem Partner (zurück-) finden könne. Sperber transportierte dabei sehr schön auch das mystische Erkennen (-wollen) des Individuums Mensch und die Erfahrbarkeit von Gott in der Liebe zwischen Frau und Mann.
Sonja Köhler, die mit ihrem
Mann Marius in den letzten Jahren, schon viele ganz unterschiedliche Aktionen, von Vorträgen, über Paar-Kochkurs, Gesprächskreisen innerhalb der Marriage Week, wahrnahm, fand den Abend „eine gelungene Mischung zwischen Referat, Musik und Leckereien“. Besonders hätten ihr die Impulse am Ende der Referate gefallen.