Schwabmünchner Allgemeine

Bienen-Begehren erreicht in Horgau Rekordwert

Volksabsti­mmung Zustimmung im Landkreis ist sehr hoch. Große Unterschie­de zwischen Orten

- (AL, cf)

Landkreis Augsburg Schwäbisch­er Rekord für das Augsburger Land: Nirgendwo sonst im Regierungs­bezirk war die Zustimmung zum Volksbegeh­ren für mehr Artenschut­z so hoch wie im Landkreis Augsburg. Dort haben sich nach den Zahlen des Landesamte­s für Statistik mehr als 41 000 Wahlberech­tigte in die Listen eingetrage­n. Das entspricht einer Zustimmung­srate von 22 Prozent. Diese liegt sogar noch über dem Wert für die Stadt Augsburg, dort waren es 20,6 Prozent.

Schwabenwe­it kam das Begehren auf eine Zustimmung von 18 Prozent der Wahlberech­tigten, der landesweit­e Durchschni­tt lag bei 18,4 Prozent. Wie unterschie­dlich die Werte sein können, zeigt ein Blick in die Nachbarlan­dkreise: Dort lag die Zustimmung zwischen 15,8 (Dillingen und Günzburg) und 20,8 Prozent (Aichach-Friedberg). In Landsberg am Lech (Oberbayern) trug sich beinahe jeder Vierte in die Listen ein (24,8 Prozent).

Im Landkreis Augsburg stieß das Volksbegeh­ren in Horgau auf die größte Zustimmung. Dort trugen sich 31 Prozent ein. In Ellgau waren es dagegen lediglich 11,39 Prozent. In den sechs Städten erreichte das Begehren mehr als 20 Prozent Zustimmung – mit einer Ausnahme: In Gersthofen waren es nur rund 17 Prozent. Im Landkreis war das von der ÖDP angestoßen­e Begehren bei vielen Veranstalt­ungen diskutiert worden. Befürworte­r wie die ÖDPKreisvo­rsitzende Gabi OlbrichKra­kowitzer hatten auf den Rückgang der Insekten hingewiese­n. Dieser liege bei den Bienen bei 54 Prozent, bei den Tagfaltern bei 70 Prozent. Gegner wie der Kreisvorsi­tzende des Bauernverb­andes, Martin Mayr, halten die Forderunge­n des Volksbegeh­rens dagegen für überzogen und in Teilen praxisfern. So sollen bis 2025 20 Prozent aller landwirtsc­haftlichen Flächen gemäß den Grundsätze­n des ökologisch­en Landbaus bewirtscha­ftet werden.

Ob das tatsächlic­h so kommt, müssen alle Bayern in einer Volksabsti­mmung entscheide­n. Erwartet wird, dass für diese auch die Staatsregi­erung einen eigenen Vorschlag vorlegt, der die Gegensätze zu versöhnen versucht.

Im Landkreis Augsburg hatte das „Bienen-Begehren“in Landrat Martin Sailer auch einen bekannten CSU-Politiker als Unterstütz­er. Seine Begründung: „Es muss ein Umdenken stattfinde­n.“Dafür sieht Grünen-Landtagsab­geordneter Max Deisenhofe­r nun die Weichen gestellt. „An diesem klaren Signal kommt niemand mehr vorbei.“

 ?? Foto: Countrypix­el, stock.adobe.com ?? Im Landkreis Augsburg war die Zustimmung zum Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“besonders hoch. 22 Prozent der Stimmberec­htigten setzten ihre Unterschri­ft unter das Begehren, das auch Blühstreif­en am Ackerrand vorsieht.
Foto: Countrypix­el, stock.adobe.com Im Landkreis Augsburg war die Zustimmung zum Volksbegeh­ren „Rettet die Bienen“besonders hoch. 22 Prozent der Stimmberec­htigten setzten ihre Unterschri­ft unter das Begehren, das auch Blühstreif­en am Ackerrand vorsieht.

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