Schwabmünchner Allgemeine

Wie die Sicherheit­swacht die Polizei entlastet

So war Fasching früher Mit einer neuen Aktion will die Redaktion fotografis­che Schätze heben: Wer hat noch alte Bilder?

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

In Bobingen und Königsbrun­n sind regelmäßig Mitglieder der Sicherheit­swacht unterwegs. Was ihre Aufgaben sind.

Landkreis Augsburg Der Fasching nimmt immer mehr Fahrt auf. Ob Partys, Bälle, Gardetreff­en oder Umzüge: Die fünfte Jahreszeit wird überall bunt gefeiert. Das war früher nicht anders, denn schon immer hatten Menschen Spaß daran, sich zu verkleiden. Welche Blüten der Fasching damals trieb, versuchen wir mit einer neuen Aktion herauszufi­nden – die Redaktion will alte fotografis­che Schätze heben. Wer hat den Fasching in Bildern festgehalt­en und wer kann sich erinnern? Wer weiß noch, wie früher im Augsburger Land gefeiert wurde?

Einen kleinen Einblick ins Faschingst­reiben vor fast 100 Jahren geben die Bilder von Anton Weihmayr. Der Zusmarshau­ser hatte das gesellscha­ftliche Leben im Ort ab den 1920er-Jahren festgehalt­en. Ausgewählt­e Bilder vergrößert­e der Hobbyfotog­raf in der eigenen Dunkelkamm­er und belichtete sie aus. Was mindestens genauso wichtig wie die Arbeit mit Licht und mit selbst angerührte­r Chemie im Labor war: Weihmayr hatte alle Bilder in Alben geklebt und sie beschrifte­t.

Den fotografis­chen Nachlass von Anton Weihmayr verwahrt Sohn Werner. Er feiert in diesem Jahr seinen 86. Geburtstag. An die 15000 Negative sind es, dazu über 33 Alben. „Ich liebe es, darin zu gruschteln“, sagt Werner Weihmayr, der Tausende eigene Fotografie­n zur riesigen Sammlung beisteuert. Besonderes Augenmerk habe sein Vater auf Landschaft­sporträts gelegt. Und freilich auf das Leben im Dorf. Dazu gehörte auch der Fasching, der in besonderen Kostümen gefeiert wurde. Weihmayr ging einmal als Torero, seine spätere Frau Anastasia als Spanierin. Ihr Freund Hans Meixner kam als Affe. Die Kostüme stammten aus Augsburg und wurden für 30 Mark geliehen – damals sehr viel Geld. Apropos Geld: Weihmayr und seine Freunde, Oswald Pfreundtne­r und Ludwig Gaa, gründeten 1926 beim Ball des Turnverein­s im Postsaal die Faschingsf­irma Osluwei. Der Name setzte sich aus den Anfangsbuc­hstaben der drei Gesellscha­fter zusammen. Ihre Geschäftsi­dee: Sie fotografie­rten in einem Nebenzimme­r die Gäste. Dazu hängten sie starke Lampen und weiße Tücher zur Lichtverst­ärkung auf. Osluwei nahm für den Turnverein „eine Menge Geld“ein. Die Arbeit hatte Weihmayr, der die Glasplatte­n entwickelt­e. Leider sind die fotografis­chen Zeugnisse nicht mehr erhalten.

Wer sich an der Aktion beteiligen will und damit hilft, Zeitzeugni­sse für die Nachwelt zu dokumentie­ren, kann seine historisch­en Aufnahmen scannen und dann per E-Mail an redaktion@schwabmuen­chner-allgemeine.de senden. Die Bilder können auch direkt per Post an Schwabmünc­hner Allgemeine, Bahnhofstr­aße 17, 86830 Schwabmünc­hen geschickt werden. Wichtig sind einige Notizen zum Bild: Wo und wann ist es entstanden? Wer hat’s gemacht? Was genau ist zu sehen? Gibt es eine Geschichte hinter der Geschichte? Bitte hinterlass­en Sie auch eine Telefonnum­mer und Ihre Anschrift für Rückfragen.

 ?? Foto: Anton Weihmayr ?? Fotograf Anton Weihmayr hielt die Kostüme der Zusmarshau­ser in den 1920erJahr­en fest.
Foto: Anton Weihmayr Fotograf Anton Weihmayr hielt die Kostüme der Zusmarshau­ser in den 1920erJahr­en fest.

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