Wie die Sicherheitswacht die Polizei entlastet
So war Fasching früher Mit einer neuen Aktion will die Redaktion fotografische Schätze heben: Wer hat noch alte Bilder?
In Bobingen und Königsbrunn sind regelmäßig Mitglieder der Sicherheitswacht unterwegs. Was ihre Aufgaben sind.
Landkreis Augsburg Der Fasching nimmt immer mehr Fahrt auf. Ob Partys, Bälle, Gardetreffen oder Umzüge: Die fünfte Jahreszeit wird überall bunt gefeiert. Das war früher nicht anders, denn schon immer hatten Menschen Spaß daran, sich zu verkleiden. Welche Blüten der Fasching damals trieb, versuchen wir mit einer neuen Aktion herauszufinden – die Redaktion will alte fotografische Schätze heben. Wer hat den Fasching in Bildern festgehalten und wer kann sich erinnern? Wer weiß noch, wie früher im Augsburger Land gefeiert wurde?
Einen kleinen Einblick ins Faschingstreiben vor fast 100 Jahren geben die Bilder von Anton Weihmayr. Der Zusmarshauser hatte das gesellschaftliche Leben im Ort ab den 1920er-Jahren festgehalten. Ausgewählte Bilder vergrößerte der Hobbyfotograf in der eigenen Dunkelkammer und belichtete sie aus. Was mindestens genauso wichtig wie die Arbeit mit Licht und mit selbst angerührter Chemie im Labor war: Weihmayr hatte alle Bilder in Alben geklebt und sie beschriftet.
Den fotografischen Nachlass von Anton Weihmayr verwahrt Sohn Werner. Er feiert in diesem Jahr seinen 86. Geburtstag. An die 15000 Negative sind es, dazu über 33 Alben. „Ich liebe es, darin zu gruschteln“, sagt Werner Weihmayr, der Tausende eigene Fotografien zur riesigen Sammlung beisteuert. Besonderes Augenmerk habe sein Vater auf Landschaftsporträts gelegt. Und freilich auf das Leben im Dorf. Dazu gehörte auch der Fasching, der in besonderen Kostümen gefeiert wurde. Weihmayr ging einmal als Torero, seine spätere Frau Anastasia als Spanierin. Ihr Freund Hans Meixner kam als Affe. Die Kostüme stammten aus Augsburg und wurden für 30 Mark geliehen – damals sehr viel Geld. Apropos Geld: Weihmayr und seine Freunde, Oswald Pfreundtner und Ludwig Gaa, gründeten 1926 beim Ball des Turnvereins im Postsaal die Faschingsfirma Osluwei. Der Name setzte sich aus den Anfangsbuchstaben der drei Gesellschafter zusammen. Ihre Geschäftsidee: Sie fotografierten in einem Nebenzimmer die Gäste. Dazu hängten sie starke Lampen und weiße Tücher zur Lichtverstärkung auf. Osluwei nahm für den Turnverein „eine Menge Geld“ein. Die Arbeit hatte Weihmayr, der die Glasplatten entwickelte. Leider sind die fotografischen Zeugnisse nicht mehr erhalten.
Wer sich an der Aktion beteiligen will und damit hilft, Zeitzeugnisse für die Nachwelt zu dokumentieren, kann seine historischen Aufnahmen scannen und dann per E-Mail an redaktion@schwabmuenchner-allgemeine.de senden. Die Bilder können auch direkt per Post an Schwabmünchner Allgemeine, Bahnhofstraße 17, 86830 Schwabmünchen geschickt werden. Wichtig sind einige Notizen zum Bild: Wo und wann ist es entstanden? Wer hat’s gemacht? Was genau ist zu sehen? Gibt es eine Geschichte hinter der Geschichte? Bitte hinterlassen Sie auch eine Telefonnummer und Ihre Anschrift für Rückfragen.