Schwabmünchner Allgemeine

Polizei fasst Mafiaboss

Strangio war ein Jahr auf der Flucht

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Rom Ein Mafiaboss, der auch Geschäfte in Deutschlan­d gemacht hat, ist in Italien nach einem Jahr auf der Flucht gefasst worden. Francesco Strangio von der kalabrisch­en ’Ndrangheta sei in einer Dachwohnun­g in der Provinz Cosenza festgenomm­en worden, teilte die italienisc­he Polizei am Freitag mit. Er muss eine 14 Jahre lange Haftstrafe absitzen. Strangio wurde in der Liste der hundert gefährlich­sten flüchtigen Bosse geführt.

Er sei ein „wahrer Broker im internatio­nalen Drogenhand­el“und habe den Kokain-Schmuggel aus Südamerika organisier­t. Dazu habe er „Logistikze­ntren“in ganz Italien und in Ländern wie Deutschlan­d, den Niederland­en und Belgien unterhalte­n, erklärte die Polizei. Mit Handelssch­iffen seien die Drogen in verschiede­ne Häfen Europas geschmugge­lt worden, darunter nach Hamburg und Antwerpen. Die ’Ndrangheta ist nach Angaben der Ermittler die mächtigste internatio­nale Mafia-Organisati­on, die den weltweiten Kokainhand­el kontrollie­rt. Auch hinter den Mafiamorde­n von Duisburg steckten ihre Clans.

Auslöser der Morde im Jahr 2007 war ein Streit zwischen den Clans Strangio-Nirta und Pelle-VottariRom­eo. Ein direkter Zusammenha­ng mit der Festnahme jetzt wurde nicht hergestell­t. Strangio habe sich an diversen Orten in der Provinz Cosenza versteckt.

(dpa)

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