Rettet die Menschen!
Wort zur Woche
Vor einigen Tagen ist das Volksbegehren zur Änderung des Naturschutzgesetzes zu Ende gegangen. In den Nachrichten wurde gezeigt, wie eine Menschenschlange wartet, um auf der Liste unterschreiben zu können. Es ist uns also wichtig, dass wir auch die manchmal lästigen Insekten und die fleißigen Bienen retten, weil uns bewusst geworden ist, dass ihr Verschwinden mit unserer Lebensqualität zu tun hat. Wir wissen nicht erst seit gestern, dass unser Verhalten unsere Lebensgrundlage zerstört. Und was tun wir dagegen?
Unterschriften sammeln. Das ist ein wichtiger Schritt und gleichzeitig auch eine hilflose Aktion. Der Abgeordnete Herbert Gruhl hat schon in den 1970er Jahren von einer Plünderung unseres Planeten gesprochen. Und das ist nun fast 50 Jahre her. Seit dieser Zeit hat sich aber der Umgang mit den natürlichen Ressourcen, den Pflanzen und Tieren um ein Vielfaches verschlechtert. Wir wollen unser Wirtschaftswachstum und unser Konsumverhalten nicht aufgeben, zu viele Lobbyisten und unterschiedliche Interessensgruppen blockieren sich gegenseitig und machen eine spürbare Veränderung fast unmöglich. Es gibt zwar schon viele Menschen, die in ihrem persönlichen Leben einiges verändert haben, es gibt Projekte, die Alternativen aufzeigen, die Jugendlichen beginnen auf die Straße zu gehen, und trotzdem ändern sich die Entscheidungen der Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft nicht wesentlich. Wer rettet uns Menschen vor uns selbst? Ich habe keine Antwort. Aber ich möchte an die klugen Sätze eines Indianerhäuptlings erinnern, dessen Rede, 1850 gehalten, sehr aktuell ist: „Die Erde gehört nicht den Menschen. Der Mensch gehört zur Erde. Die Erde verletzen heißt, ihren Schöpfer verachten.“
Ich bin froh um „hilflos“erscheinende Aktionen wie das Volksbegehren, denn dadurch bleiben wir wach und werden hoffentlich achtsamer für unsere Umwelt und letztlich dann für uns.