Heute, damals, übermorgen
Generationen kommen zusammen: Was Senioren dem Nachwuchs heute auf den Weg geben. Spannende Geschichten, viele Lebensweisheiten und illustrierte Rezepte aus Königsbrunn
Königsbrunn Erinnerungen und Lebensweisheiten hat Achim Friedrich in seinem neuen Buch „Heute – Damals – Übermorgen“festgehalten. Es wurde jetzt zusammen mit Bildern aus dem Werk vorgestellt. Friedrich hat seit 2010 als Leiter des Mehr generationen hauses Gespräche mit bekannten Menschen geführt, die entweder in Königsbrunn leben oder einen Bezug zur Stadt haben. Sowie Anton Mill er, dem ehemaligen Ad minis trat ions rats vorsitzenden der St.-Gregor-Jugendhilfe. Ihm hatte sich aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs eingeprägt: „Als ich an Hitlers Geburtstag ein Führerbild mit nach Hause bekommen habe, hat es meine Mutter auf den Boden geworfen und ist darauf herumgetrampelt.“
Erinnerungen und Weisheiten vor allem älterer Menschen festzuhalten, das war das Ziel von Achim Friedrich. „Es ist wichtig zuzuhören, was die älteren Generationen zu sagen haben. Ein Baum, der keine Wurzeln hat, fällt beim Sturm sofort um “, sagte Friedrich beider Vorstellung des Buchs im Café des Generationen parks. Er ermuntert damit auch jüngere Menschen, sich das Werk anzuschauen.
So verschieden die Interviewpartner von Friedrich sind, so unterschiedlich sind ihre Erzählungen, Erinnerungen und Ansichten. Eines haben sie fast alle gemeinsam: Die heutige Jugend beneiden sie nicht. Haben sie selbst als Kinder alle noch draußen gespielt und auch so einigen Unsinn angestellt, finden heute die Begegnungen zum großen Teil über die modernen Medien statt. Das bedauert Bürgermeister Franz Feigl. Er lobte: „Ich finde dieses Buch eine sehr gelungene Aktion.“Gemeinsame Begegnungen und die Frage, wie Menschen miteinander in Kontakt kommen, beschäftigten auch ihn als Bürgermeister immer wieder.
Zu den Interviewpartnern von Friedrich gehörte auch Maximilian Wellner, der frühere Chef der Bobinger Polizei. Im Buch wird er so zitiert: „Ich war schon als Kind lebhaft und aufgeweckt, jetzt sagt man hyperaktiv.“Er habe sich gleich danach gefragt, ob er das tatsächlich so gesagt hatte. „Aber es wird wohl so sein“, meint er.
Ein anderes Geständnis machte Günther Groß, der in Königsbrunn durch sein Engagement im Naturmuseum und Führungen durch die Heide bekannt ist. Er habe nämlich in seiner Jugendzeit mit trockenen Pflanzen gezündelt und so die Feuerwehr auf den Plan gerufen.
Einer der vielen Interviewpartner hat die Veröffentlichung nicht mehr erlebt. Durch das Buch bleiben die Gedanken und Erinnerungen des ehemaligen Rektors der Mittelschule Königsbrunn aber lebendig. Walter Braunmiller, der 2015 gestorben ist, wird mit seiner Lebensweisheit immer viele Menschen ansprechen: „Nimm dich selbst nicht so wichtig.“
Auch Schwester Arnolda Mandir gehört zu den Interviewten. Über sie sagte Friedrich bei der Präsentation: „Sie hat ein freundliches Wesen. Wenn sie da ist, kann der Abend nur gut werden.“
Der Abend bei der Vorstellung von Buch und Bildern war nicht nur gut, sondern zudem wunderbar heiter, was sicher auch an der musikalischen Umrahmung durch den Seemannschor lag. Und an der lockeren Moderation von Friedrich. Er plauderte beispielsweise aus, dass es beinahe beim Rezeptteil im Buch zu einer Panne gekommen wäre. Die vom Präsidenten des CCK-Fantasia, Jürgen Langhammer, zubereiteten „Steaks mit Champignons“wären beinahe als „Steaks mit Champions“in den Druck gegangen. Im Café hatten unter der Überschrift „Bekannte Königsbrunner kochen“acht Abende stattgefunden. Am Herd standen unter anderem Jürgen Langhammer, Christian Toth, Christian Teichner, Dr. Siegfried Pforr und Susanna Schönborn.
ODas Buch Der 104 Seiten dicke Bildband mit Gesprächsaufzeichnungen und Rezepten des Mehrgenerationenhauses Königsbrunn von Achim Friedrich (Bilder von Michaela Kfir) ist im Kulturbüro und der Ulrichs-Buchhandlung in Königsbrunn zum Selbstkostenpreis von Euro 14,95 Euro erhältlich.