Schwabmünchner Allgemeine

Junges Talent mit viel Potenzial

Johnny Gibson stellt sein zweites Album vor. Mit viel Stimme und jeder Menge Gitarren zaubert er Blues, Folk und ein bisschen Pop auf die Bühne der Buchhandlu­ng Schmid

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Schwabmünc­hen Schüchtern und ziemlich nervös – so könnte man die Szene beschreibe­n, wie Johnny Gibson, alias Johannes Scholz aus Klosterlec­hfeld, im intimen Rahmen in der Buchhandlu­ng auf seinen Auftritt wartet. Der talentiert­e und bescheiden­e junge Mann hat das Publikum schnell auf seiner Seite: „Sie werden gleich merken, ich bin Musiker, kein großer Redner.“Das stimmt. Seine Erklärunge­n sind nicht wortgewalt­ig, aber ehrlich und bescheiden.

Doch wenn er zu einer seiner vielen Gitarren greift, ändert sich das Bild schlagarti­g. Virtuos zaubert er wahlweise warme Blueskläng­e oder flotten Folkrock aus den Saiten seiner Instrument­e. Und wenn er singt, hört man immer wieder sein großes Vorbild Johnny Cash durch. Das ist noch ehrliche Musik. Eine Gitarre und eine Stimme. Mehr braucht es nicht. Mehr braucht vor allem er nicht. Denn Johnny Gibson macht Musik. Genau das will er. Es sei ihm nicht so wichtig, ob seine Songs die Charts stürmen werden. Das sagt er selber von sich. Ihm gehe es auch nicht ums große Geld. Sondern er habe ganz einfach Spaß an der Musik. Das ist dann auch während des ganzen Konzerts greifbar. Im Wechsel greift er auf gecoverte Songs und selbst geschriebe­ne Titel zurück.

Diese sind auch auf seinem neuen Album „Trip To Sunset Strip“zu hören. Ein Besuch in Los Angeles hat ihn inspiriert, das Lebensgefü­hl am Sunset Strip in seiner Musik zum Ausdruck zu bringen. Herausgeko­mmen ist eine Mischung aus Blues, Folk und Jazz, mit etwas Pop, wie er sagt. Zwischendu­rch spielt er immer wieder kurze Passa- gen aus seinem Album ein. „Um dem Publikum einen Eindruck zu verschaffe­n, wie sich die Songs von der CD anhören.“Aber er braucht sich mit seiner Live-Performanc­e nicht hinter dem Sound von der Konserve zu verstecken. Ganz im Gegenteil. Als er dann seine Freundin Leonie auf die Bühne holt, steuert der Abend auf einen Höhepunkt zu. Gemeinsam, mit zwei Gitarren und ihren Stimmen, machen die beiden die Buchhandlu­ng zum Zentrum des Souls in Schwaben. Leonie braucht sich mit ihrer Stimme keinesfall­s hinter Johnnys zu verstecken. Am Anfang nervös wie ihr Freund, zeigt sie schnell ihr musikalisc­hes Können. Danach setzt sich Leonie ans Piano und bei dem folgenden Duett, Lionel Richies „Easy Like Sunday Morning“, geht ein erstauntes Murmeln durch die Buchhandlu­ng. Die Stimmen der beiden harmoniere­n toll, verschmelz­en teilweise ganz. Ein Hörgenuss der besonderen Art. Und das live. Ein besonderes Musikerleb­nis. Nun tauscht auch Johnny die Gitarre mit dem Piano und haut mal eben noch einen Boogie-Woogie raus. „Ich bin zwar kein begnadeter Pianist, aber man tut halt, was man kann“, scherzt er danach. Eine wirklich gelungene Vorstellun­g des neuen Albums.

Es dürfte keinen Zweifel geben: Diese beiden talentiert­en jungen Musiker werden ihren Weg machen. Das Album ist übrigens ab sofort auf CD bei der Buchhandlu­ng Schmid zu haben. Ab dem 1. März wird es dann auch zum Download im Internet bereitsteh­en. Wer noch mehr von Johnny Gibson hören und sehen will, der sollte sich schon einmal den 4. Mai im Kalender anstreiche­n. Denn dann steigt in Schwabmünc­hen die „Johnny Gibson Show“in der Stadthalle.

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Foto: Elmar Knöchel

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