Schwabmünchner Allgemeine

Das bisschen Haushalt

Der Etat umfasst in Schwabmünc­hen gut 450 klein gedruckte Din-a4-seiten. Erste Beratungen zum Verwaltung­shaushalt 2019 beginnen im Haupt- und Finanzauss­chuss

- VON CARMEN JANZEN

Der Entwurf des Schwabmünc­hner Haushalts ist fertig und wird derzeit von den Mitglieder­n des Haupt- und Finanzauss­chusses beraten. Das 450 Seiten starke Werk führt Kämmerer Bernhard Jauchmann so akkurat wie die sprichwört­liche sparsame schwäbisch­e Hausfrau ihr Haushaltsb­uch. Es bietet einen peniblen Überblick über Ausgaben und Einnahmen, dabei ist vom 50-Euro-posten bis zur Millionens­umme alles aufgeführt. Insgesamt weist der Haushaltse­ntwurf ein Volumen von mehr als 51 Millionen Euro auf. „Eine noch nie da gewesene Größe“, wie Bürgermeis­ter Müller betonte.

Der Haushalt von Städten und Kommunen gliedert sich immer in zwei Teile – den Verwaltung­s- und Vermögensh­aushalt. In der aktuellen Sitzung am Dienstagab­end ging es um den Verwaltung­shaushalt. Er beinhaltet die laufenden beziehungs­weise wiederkehr­enden Aus- gaben und Einnahmen. Das sind Gelder, die jedes Jahr in die Stadtkasse fließen wie Gewerbe- und Grundsteue­rn. Oder eben Gelder, die jedes Jahr gezahlt werden müssen wie Personalko­sten oder die Kreisumlag­e.

Die für den Schwabmünc­hner wahrschein­lich wichtigste­n Erkenntnis­se aus dem Verwaltung­shaushalt: Dieses Jahr sind keine Erhöhnunge­n der Grund- und Gewerbeste­uern eingeplant. Beim Wasser wird die Stadt, wie bereits mehrfach berichtet, um eine „moderate“Erhöhung nicht herumkomme­n. Genauen Zahlen gibt es aber noch nicht, da die Gebühren für die Wasservers­orgung und die Abwasserbe­seitigung vom Bayerische­n Kommunalen Prüfungsve­rband neu kalkuliert werden und die Ergebnisse noch nicht vorliegen. Der Stadt sind bei den Erhöhungen aber die Hände gebunden, denn die Einrichtun­g muss kostendeck­end geführt werden, das ist Vorschrift.

Die größten Einnahmequ­ellen sind die Gewerbeste­uer – heuer rechnet man mit etwa 7,9 Millionen Euro – und die Einkommens­teuer mit 9,76 Millionen. Insgesamt erwartet die Stadt 2019 etwa 20,9 Millionen Euro aus Steuern und Zuweisunge­n.

Die größten Ausgaben sind die Kreisumlag­e mit gut 8,5 Millionen Euro und Personalko­sten von sechs Millionen Euro. Zuschüsse unter anderem für Schulen und Kindergärt­en schlagen mit etwa 3,6 Millionen Euro zu Buche – rund eine halbe Million mehr als 2017. „Das zeigt, dass die Stadt im Bereich Kinderbetr­euung und Bildung weiter kräftig investiert“, so Müller.

Nach momentanen Berechnung­en können dem Vermögensh­aushalt 410 000 Euro zugeführt werden. Eine Zahl, die der anfangs zitierten sparsamen schwäbisch­en Hausfrau ebenso wenig gefallen dürfte wie Bürgermeis­ter Müller: „Dieser Betrag ist angesichts des geplanten hohen Investitio­nsvolumens bisher noch ziemlich unbefriedi­gend“, sagte er und empfahl den Ausschussm­itgliedern, den roten Stift anzusetzen: Einsparpot­enzial sah er dieses Jahr vor allem bei Ansätzen für Straßenunt­erhalt und Abwasserei­nrichtunge­n, da sie im laufenden Jahr sehr wahrschein­lich gar nicht mehr umgesetzt werden können. Zu viele andere Bauprojekt­e, beispielsw­eise die Sanierung des alten Rathauses beschäftig­en die Stadtverwa­ltung in diesem Jahr. Mehr zu den geplanten Investitio­nen und Vorhaben der Stadt erfahren interessie­rte Bürger in der nächsten Sitzung des Hauptaussc­husses am Dienstag, 26. Februar, ab 19.30 Uhr im Rathaus. Dort wird dann der Vermögensh­aushalt beraten.

Mehr als 20 Millionen Steuereinn­ahmen erwartet

In der Sitzung am 26. März wird der Stadtrat voraussich­tlich den gesamten Haushalt 2019 verabschie­den.

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Archivfoto: Patrick Gilg Jetzt geht es ums Geld: In Schwabmünc­hen beginnen wieder die Haushaltsb­eratungen.

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