Die Kuh vom Gleis
Bahn Ausgebüxtes Tier sorgt für Verspätungen im Zugverkehr nach Ulm
Dinkelscherben Wer es sprichwörtlich schafft, eine Kuh vom Eis zu holen, hat in der Regel eine schwierige Situation gemeistert. Dies gelang am Montagabend auch der Bundespolizei in Dinkelscherben. Sie holte eine Kuh zwar nicht vom Eis, aber immerhin von einem Gleis.
Passanten hatten gegen 18 Uhr bemerkt, dass direkt am Bahndamm eine Kuh frei herumläuft und sofort die Bundespolizei in Augsburg informiert. Daraufhin wurde umgehend eine sogenannte „Langsamfahrt“für den Bahnverkehr in dem relevanten Bereich angeordnet. Zeitgleich wurde nach der ausgebüxten Kuh gesucht.
Nach etwa zehn Minuten konnte Entwarnung gegeben werden. Das Tier war laut Polizei mittlerweile auf der bahnabgewandten Seite von Anried zur Kreisstraße nach Burtenbach unterwegs. Somit bestand keine Gefahr mehr – weder für das Tier noch für den Bahnverkehr. Etwa eine halbe Stunde später konnte die Kuh von ihrem Besitzer wieder eingefangen werden. Durch den gefährlichen Ausflug hatten zwei Züge etwa 16 Minuten Verspätung.
Erst vor wenigen Monaten hatte es auch in Gessertshausen eine brenzlige Situation mit einer Kuh gegeben.
Ein Landwirt hatte bemerkt, dass ein Muttervieh verzweifelt versuchte, zu seinem frisch geborenen Kalb zu gelangen. Dieses hatte sich offenbar selbstständig außerhalb des Zauns abgelegt. In Hausschuhen eilte der Landwirt aus Wollishausen daraufhin nach draußen, um die beiden Tiere wieder zusammenzuführen.
Doch die Kuh war durch die Trennung von ihrem Kalb nach Auskunft der Polizei so gereizt und aggressiv, dass sie den Landwirt attackierte. Sie griff den 78-Jährigen an, trieb ihn vor sich her und schubste ihn schließlich in die Schmutter. Dabei zeigte sich die Kuh so renitent, dass es dem Bauern nicht gelang, ans Ufer zu gelangen. Erst mit Unterstützung der Polizei und der Feuerwehr konnte der Landwirt aus der Schmutter befreit werden.