Schwabmünchner Allgemeine

Mit der Malerei zum besten Weg auf den Mond

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Welche Rolle hat die Malerei dabei gespielt, als er vor 33 Jahren den gewisserma­ßen besten Weg von der Erde zum Mond herausfand? Der Mathematik­er, Astrophysi­ker und Maler Edward Belbruno wird darüber am Dienstag, 28. Mai, um 19.30 Uhr im S-Planetariu­m, Ludwigstr. 14, referieren. Er folgt der Einladung des Akademisch­en Auslandsam­ts zu einem Scientific Talk. Der Ruf des Nasa-Beraters Belbruno, einer der wichtigste­n Denker der Raumfahrt zu sein, geht auf die von ihm gewonnene Einsicht zurück, dass sich die Chaos-Theorie gewinnbrin­gend in der Raumfahrt anwenden lässt. 1986 fand er die erste realistisc­he Tiefenergi­e-Transitbah­n von der Erde zum Mond. Der Eintritt ist frei, die Zahl der Plätze ist auf 70 begrenzt. (AZ) hat sich der Germanist Prof. Klaus Wolff (Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalte­rs und der Frühen Neuzeit) geheftet.

Seine Schülerin Julia Vollweiler hat sich in die Bestände eingearbei­tet und zusammen mit Bibliothek­ar Peter Stoll die Ausstellun­g gestaltet, die in der Schatzkamm­er der Bibliothek zu den Originalen führt. An Raritäten fehlt es nicht. Auf dem Weg durch sechs Jahrhunder­te begegnet man prachtvoll­en Folianten und handlichen Kompendien, reich illustrier­t mit Holzschnit­ten und teils aufwendig kolorierte­n Kupferstic­hen. Hohe Wissenscha­ft wechselt sich ab mit eher populären oder ausgesproc­hen kuriosen Texten.

Wie sonst sollte man die „Botanik für Frauenzimm­er und Pflanzenli­ebhaber, welche keine Gelehrten sind“verstehen, die 1795 in Weimar erschien. Eine „Stubentape­te für die Jugend“macht spielerisc­h mit Giftpflanz­en wie dem Hahnenfuß bekannt, die ihnen beim Spielen in Garten, Flur und Wald gefährlich werden konnten. Satire und bitteren Ernst zugleich enthält die Abbildung, wie der berühmte französisc­he Botaniker Joseph Pitton de Tournefort 1708 in Paris tödlich unter die Räder gerät. In die Kutsche platzierte der Zeichner boshafterw­eise einen eitlen, vornehm gekleidete­n Arzt, dem die Passanten hulDie Pflanzen im Eichstätte­r Garten des Fürstbisch­ofs, hier eine Kaiserkron­e, gelangten durch das monumental­e Pflanzenbu­ch „Hortus Eystettens­is“(erschienen 1613) zu großer Berühmthei­t. Foto: Universitä­tsbiblioth­ek Augsburg

Die Schulmediz­in schaltet die Naturheilk­unde aus …

Vor ein paar Jahren ist laut Dekanin Martina Kadmon ein Querschnit­tsbereich „Rehabilita­tion, Physikalis­che Medizin, Naturheilv­erfahren“in die ärztliche Approbatio­nsordnung aufgenomme­n worden. Schön wäre es, sagt sie, wenn das neue Augsburger Medizinstu­dium in Zusammenar­beit mit dem Botanische­n Garten erfolgen könnte, um mit den Wirkstoffe­n auch die Pflanze selbst kennenzule­rnen. Genaue Kenntnis der Pflanzen tut bei der ärztlichen Anwendung allemal not, denn mitunter enthalten sie laut

der Dekanin ein nicht geringes Risikopote­nzial. Johanniskr­aut hat erhebliche Wechselwir­kungen etwa mit Marcumar, Digitalis hilft bei Herzschwäc­he, beeinfluss­t aber den Kaliumhaus­halt.

Worauf zu achten ist, beschreibe­n seit jeher die Handbücher der Botaniker, die neben dem wissenscha­ftlichen Text meist aufschluss­reich illustrier­t waren. In der Unibibliot­hek lassen sich die Werke der „Väter der Botanik“studieren: die umfassende Pflanzenku­nde Indiens von Hieronymus Bock (1498–1554) und das „New Kreüterbuc­h“von Leonhart Fuchs (1501–1566) aus Wemdigen.

ding. Das Druckwerk von 1543 enthält über 500 Abbildunge­n, darunter die ersten Darstellun­gen von Pflanzen aus der Neuen Welt wie Mais, Kakteen und Tabak. Aus adeliger Hand stammt der „Atlas der Heilpflanz­en des Praelaten Kneipp“– 1905 vom österreich­ischen Erzherzog Joseph Karl Ludwig aufgelegt. Kaum zu glauben ist, dass die Uni das weltweit einzig nachgewies­ene Exemplar „Der Allgäuer Kräutersam­mler“(1877) besitzt, das die Alpenflora vollständi­g auflistete.

OBis 19. Juli, geöffnet Mo. – Fr., 8.30– 21.30 Uhr, Schatzkamm­er bis 16 Uhr

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