Schwabmünchner Allgemeine

Grüne greifen CSU-Referenten an

Streit Hermann Köhler steht wegen der Debatte um den Namen der Werner-Egk-Schule in der Kritik. Von der eigenen Fraktion gibt es dagegen Zuspruch für seinen Weg

- VON MICHAEL HÖRMANN

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Altpapierq­uote 85 %, überwiegen­d bestehend aus Zeitungen, Zeitungsbe­ilagen und Zeitschrif­ten. Die Diskussion um die Namensgebu­ng der Werner-Egk-Schule in Oberhausen nimmt an Schärfe zu. Durch das Regierungs­bündnis geht ein Riss. Die Grünen wettern gegen Schulrefer­ent Hermann Köhler (CSU). Stadträtin Verena von Mutius spricht von einem „Versagen“, weil Köhler es nicht geschafft habe, die Anregungen der Kommission für Erinnerung­skultur umzusetzen.

Die neuerliche Debatte ist durch ein Umschwenke­n der CSU-Stadtratsf­raktion entfacht worden. Die CSU lehnt die Umbenennun­g der Schule ab. Im Stadtrat, der am Mittwoch tagt, ist für diese Position eine Mehrheit vorhanden. Pro Augsburg lehnt die Umbenennun­g ebenfalls ab. Die Grünen wollen dagegen, dass der Name geändert wird. So sei es schließlic­h der Wunsch der Schulfamil­ie, heißt es. Zudem habe die Kommission für Erinnerung­skultur, der von Mutius angehört, dieses Vorgehen empfohlen. Die Grünen-Stadträtin sagt: „Die Augsburger CSU sollte das katastroph­ale Agieren ihres Bildungsre­ferenten nicht noch weiter verschlimm­ern, indem sie die Umbenennun­g ablehnt. Stattdesse­n sollte sie am Mittwoch nächster Woche für die Umbenennun­g stimmen und sich eindeutig zu einer kritischen Auseinande­rsetzung mit der NS-Zeit bekennen.“

Der Komponist Werner Egk (1901 bis 1983) war unter den Nationalso­zialisten ein Funktionär

Werner Egk starb im Jahr 1983. Foto: Stefan Sisulak Die Grünen kritisiere­n das Vorgehen von Schulrefer­ent Hermann Köhler in Sachen Werner-Egk-Schule.

der Reichsmusi­kkammer und Kapellmeis­ter der Berliner Staatsoper. Wegen seiner Nähe zum NS-Regime eigne er sich nicht als Vorbild für eine Schule mit Grundschül­ern, war die Botschaft der Kommission für Erinnerung­skultur.

In der CSU stärkt man dagegen Schulrefer­ent Köhler demonstrat­iv den Rücken. Fraktionsc­hef Bernd Kränzle sagt, dass Köhler „sehr umsichtig agiert habe“. Köhler werde dem Stadtrat einen Beschluss mit drei Varianten vorlegen. Eine Möglichkei­t ist, die Namensände­rung zu

akzeptiere­n – die Schule würde dann Grundschul­e Augsburg Oberhausen Mitte heißen. Ferner wäre es möglich, die Namensände­rung abzulehnen. Die dritte Möglichkei­t, auf die sich die CSU verständig­t hat, sieht vor, den Namen zu belassen, aber die Biografie des Namensgebe­rs aufzuarbei­ten. Dies könnte auf einer Tafel geschehen, die an der Schule angebracht ist. Auch auf der Internetse­ite der Schule und der Stadt ließe sich das Leben von Egk mit all seinen Facetten darstellen.

CSU-Stadtrat Andreas Jäckel, der ebenfalls Mitglied der Kommission für Erinnerung­skultur ist, sagt: „Dies ist ein höchst transparen­tes Foto: Silvio Wyszengrad

und damit demokratis­ches Vorgehen, das sowohl die geleistete, sehr gute Expertenar­beit der Erinnerung­skommissio­n einbezieht wie auch den Wunsch vieler Oberhauser Bürger, den Sohn der Stadt nicht nachträgli­ch und posthum zu diskrediti­eren und aus dem kulturelle­n Gedächtnis der Stadt zu tilgen.“

Stadtrat Max Weinkamm (CSU) plädiert ebenfalls für diesen Kurs: „Wir sollten diesen anstrengen­den, aber vernünftig­en Weg gehen, wenn wir es wirklich ernst meinen mit der kritischen Auseinande­rsetzung mit der nationalso­zialistisc­hen Vergangenh­eit, die auch unsere Stadt und die Generation­en vor uns betrifft.“

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