Gaswerk hat Potenzial für ein Künstlerviertel
Es gab Zeiten, da wären die Künstler des Kulturparks West froh gewesen um die Nachricht, dass sie länger in den alten Kasernengebäuden bleiben dürfen. Zeiten, in denen sie sich vehement gegen die Umsiedlungspläne der Stadt wehrten. Doch der Wind hat sich gedreht: Viele Mieter haben sich inzwischen mit der Idee angefreundet, am Gaswerk ein neues Domizil beziehen zu dürfen.
Und es geht ja nicht nur ums Beziehen. In Oberhausen entsteht derzeit ein neues Kulturzentrum, auf dessen Entwicklung die künftigen Mieter wesentlichen Einfluss haben dürften: Je mehr Ideen sie einbringen, je mehr sie diese ehemalige Industriebrache nutzen und sie damit auch für Besucher attraktiv machen, desto mehr Leben könnte über kurz oder lang am Gaswerk einziehen.
Recht gut ist das schon jetzt am Beispiel des Theaters und – vor allem – der dortigen Gastronomie im ehemaligen Ofenhaus zu beobachten: Sie wird von Besuchern auch dann genutzt, wenn keine Theatervorführungen stattfinden. Im Sommer findet in Oberhausen das Jugendfestival Modular statt. Auch dies wird sicherlich zur Akzeptanz des Geländes beitragen. Das Gaswerk-Areal hat Potenzial, sich zu einem neuen kulturellen Zentrum in dieser Stadt zu entwickeln. Es wird zwar einige Zeit dauern, doch auch am Kulturpark West war das nicht anders.
Der Stadt darf man im Umgang mit den Mietern der Sommestraße derweil ein Lob aussprechen: Obwohl sie den Auszugstermin unbedingt halten wollte, um die geplante Wohnbebauung nicht zu verzögern, hat sie sich gegenüber den Kupa-Mietern fair verhalten. Kein Künstler müsse befürchten, auf der Straße zu stehen, hatte OB Kurt Gribl in Zeiten größter Proteste versprochen. Er hat Wort gehalten!