Schwabmünchner Allgemeine

Das Augsburger Land ist tierisch beliebt

Tierwelt Nach Känguru Knicksy schleicht nun auch ein Wolf durch den Landkreis. Sogar von einem Schakal ist die Rede

- VON DANIEL WEBER Bahnhofstr­aße 17, 86830 Schwabmünc­hen Telefon 08232/9677-65 abo@schwabmuen­chner-allgemeine.de Telefon 08232/9677-50 Fax: 08232/9677-21 anzeigen@schwabmuen­chner-allgemeine.de Telefon: 08232/9677-10 Mail: redaktion@schwabmuen­chner-allgemein

Stauden/Biberbach Das Augsburger Land muss gerade eine besondere tierische Anziehungs­kraft ausüben. Wie sonst ließe sich erklären, dass in jüngster Vergangenh­eit gleich mehrere seltene Gäste hier gesichtet werden? Ein Känguru genießt derzeit den Duft der Freiheit in den Stauden und ein Wolf wandert im schönen Biberbach über Wiesen und Felder, bevorzugt über Schafweide­n. Nun soll sich sogar ein Schakal in Rommelsrie­d aufhalten und die dortige Hühnerpopu­lation in Angst und Schrecken versetzen – handfeste Beweise wie beim Wolf und dem vom Erkhauser Kaindlhof entlaufene­n Känguru gibt es für den exotischen Hühnerdieb allerdings noch nicht.

Trotz einiger Fälle ausgesetzt­er Schildkröt­en, ausgebüxte­r Wellensitt­iche und Papageien sowie der derzeit augenschei­nlichen Attraktivi­tät des Landkreise­s für größere tierische Gäste kann von Massentour­ismus noch keine Rede sein. Das ist auch gut so: Nicht auszudenke­n, was geschähe, falls der Wolf auf Wanderscha­ft dem Känguru Knicksy begegnet.

Den heulenden, hungrigen Räuber wird ein bettelndes Beuteltier nicht barmherzig stimmen. Hier hilft höchstens hastiges Hüpfen. Das könnte Knicksy tatsächlic­h das Leben retten: In Sachen Geschwindi­gkeit könne es das Wallaby-Männchen mit dem Knick im Schwanz durchaus mit dem Raubtier aufnehmen, sagt Dr. Barbara Jantschke, Geschäftsf­ührerin des Augsburger Zoos.

Obwohl die Erfahrunge­n des Wolfs mit springende­n Beuteltier­en kulturkrei­sbedingt eher überschaub­ar sein dürften, würde der Vierbeiner zu dem australisc­hen

Symbolfoto: Patrick Pleul, dpa Leckerbiss­en garantiert nicht Nein sagen, versichert Jantschke: Sie habe sogar schon erlebt, wie ein Fuchs ein Känguru riss. Hoffentlic­h hat Knicksy trotz mehrerer Jahre in menschlich­er Obhut seinen Fluchtinst­inkt nicht eingebüßt, denn der Jagdinstin­kt des Wolfs ist völlig intakt. Das bewies er äußerst überzeugen­d im April einem unglücklic­hen Biberbache­r Schaf. Dass sich die beiden Tiere tatsächlic­h über den Weg laufen, ist eher unwahrsche­inlich: Knicksy dürfte derzeit keine Reiselust verspüren, vermutet Jantschke, denn im Sommer sei für den Pflanzenfr­esser der Tisch in den Stauden reich gedeckt. Der Wolf ist hingegen bei seiner Wanderlust unberechen­barer: Zwischen 50 und 70 Kilometer kann er am Tag zurücklege­n. Von Biberbach bis in die Stauden sind es nicht einmal 50. Falls der Vierbeiner aber tatsächlic­h einen Tagesausfl­ug inklusive exotischem Abendessen plant, wird das den Behörden nicht lange verborgen bleiben: Auf seinem Weg muss er die A 8 überqueren und das geht ohne weite Umwege nur an einer einzigen Stelle: über die Wildbrücke bei Adelsried. Dieses Nadelöhr wird aber regelmäßig von einer Wildkamera überwacht – der Wolf wird also wahrschein­lich geblitzt. SCHWABMÜNC­HNER ALLGEMEINE Zustellung/Abo: Anzeigen: Redaktion Schwabmünc­hen von 10 bis 17 Uhr:

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