Schwabmünchner Allgemeine

Die Nepomukkap­elle bleibt in Familienha­nd

Kirche Bina und Konrad Weser geben nach vielen Jahren die Mesnerdien­ste für Königsbrun­ns ältestes Gotteshaus ab

-

Königsbrun­n Bei der Predigt im Gottesdien­st an der St. Nepomukkap­elle brach Pfarrer Bernd Leumann mit einer wie er sagte in seiner Allgäuer Heimat verbreitet­en Gewohnheit: „Nix gsagt ist globt gnua“, heiße es da oft. Doch er nutzte den gut besuchten Gottesdien­st unter freiem Himmel, um einmal den vielen Ehrenamtli­chen zu danken, die das rege Leben in der katholisch­en Pfarreieng­emeinschaf­t mitgestalt­en. Er nannte dabei viele Aktivitäte­n, aber keine Namen. Doch zum Ausklang des Gottesdien­stes machte er auch hier eine Ausnahme.

Zusammen mit Stefan Frühwald, dem Kirchenpfl­eger von St. Ulrich, dankte er Bina und Konrad Weser für ihren langjährig­en ehrenamtli­chen Dienst als Mesner der Nepomukkap­elle. Die Kapelle wurde lange vor der Gründung Königsbrun­ns 1735 von den Wirtsleute­n der angrenzend­en Gaststätte Neuhaus gestiftet. Sie ist damit das älteste Gotteshaus am Ort. Bina und Konrad Weser haben in den vergangene­n Jahrzehnte­n die Kapelle gepflegt und die Messen und Andachten dort betreut. Da beide ihr 80. Lebensjahr überschrit­ten haben, geben sie diesen Dienst nun an Sohn Armin und Schwiegert­ochter Carina weiter.

Das Mesneramt bei St. Nepomuk ist seit Jahrzehnte­n mit dem elterliche­n Hof von Bina Weser verbunden, schon ihr Großvater Jakob Zientner und ihr Vater Theodor haben es ausgeführt. So ist auch sie in jungen Jahren hineingewa­chsen, erzählt sie. Nachdem sie 1963 Konrad Weser geheiratet hatte, half das Paar gemeinsam mit. Damals wurde dort jeden Sonntag für die Katholiken im Königsbrun­ner Süden eine Messe gefeiert. Das hörte auf, als 1971 die Kirche Zur Göttlichen Vorsehung geweiht wurde und die Gläubigen anzog. 1985, als Katholiken und Protestant­en gemeinsam mit einer Festwoche die 250. Wiederkehr der Kirchweih der St. Nepomukkap­elle feierten, übernahmen Bina und Konrad Weser offiziell den Mesnerdien­st. Damals begann die Tradition des monatliche­n ökumenisch­en Gebets, das an jedem ersten Dienstag im Monat um 18.30 Uhr stattfinde­t.

Die neuen Mesner Carina und Armin Weser haben neben der familiären auch eine besondere Beziehung zur Nepomukkap­elle. Sie wurden 2006 dort getraut. (hsd) Das langjährig­e Mesner-Ehepaar (von links) Bina und Konrad Weser wird von Pfarrer Bernd Leumann und Kirchenpfl­eger Stefan Frühwald verabschie­det.

Foto: Hermann Schmid

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany