Es regnet Sorgen
chen hat es im vergangenen Jahr nicht allzu viel geregnet…
Wie auch in Gundelfingen nicht. Wo kein Wein wächst, aber Salat, Rettich, Spitzkohl, Petersielwurzeln und wo Werner Hopf, Geschäftsführer der Gartenbauzentrale MainDonau, einem nun mal kurz erzählt, wie das war im letzten Jahr. Nämlich „nicht so lustig“. Als es – nicht nur gefühlt – gar nicht mehr regnete, etwa zehn bis zwanzig Prozent der Brunnen kein Wasser mehr lieferten. Sein eigener Betrieb umfasst Frostschäden schützt, wissen die Winzer längst. Früher hätte man den Fehler gemacht und zu viel bewässert: „Dann verschwendet die Rebe das kostbare Wasser mit Triebwachstum.“Heute weiß man: lieber sparsam. Dafür gezielt und zeitgenau. In der LWG läuft das Ganze bereits digital. Sensoren vermelden, wenn der Boden zu trocken wird. Eine mit Wärmebildkamera ausgerüstete Drohne fliegt die Weinberge ab. Die Bilder zeigen die Temperatur im Laub. Leidet die Pflanze unter Trockenstress, steigt die Blatttemperatur. Dann springt die Anlage an. „Wir machen hier keine Luxusbewässerung“, sagt Heßdörfer. Sie vertrauen schließlich auch auf ein System, das vor über 50 Jahren von Kibbuzbewohnern in der israelischen Wüste Negev erfunden wurde. Daraus entstand das Unternehmen Netafim, heute Weltmarktführer von Tropfbewässerungssystemen.
Die Schläuche in den Weinbergen über dem Main kommen von Netafim. Der Tank auch. Er fasst 250 Kubikmeter Wasser, ist bislang einer der wenigen dieser Art in Franken und das Herzstück der Pilotanlage