Grüne: So stehen die Chancen von Martina Wild
Die Grünen machen es gerne etwas anders als die politischen Kontrahenten. Bei ihnen konnte man sich als Bewerber für die OBKandidatur melden. Alle Mitglieder sollten später in einer schriftlichen Befragung ihren Favoriten benennen, der dann am Ende als Oberbürgermeisterkandidat gekürt werden sollte. Dies ist in dieser Woche geschehen. Martina Wild machte das Rennen in der Befragung. Sie setzte sich gegen Melanie Hippke und Deniz Anan durch. Die 42-Jährige wurde als Kandidatin nominiert. Sie selbst spricht jetzt von der „historischen Chance“, die erste Oberbürgermeisterin in Augsburg zu werden.
Es gibt durchaus Stimmen in der Partei, die gerne ein bekannteres Gesicht als Kandidat gesehen hätten. Auch von außen mag sich der Eindruck aufdrängen, dass Martina Wild womöglich nicht diejenige Person ist, der sofort alle Sympathien zufliegen. Sie wirkt eher etwas zurückhaltend, will daher nicht unbedingt im Mittelpunkt einer größeren Runde stehen. Als OBKandidatin muss sie sich in dieser Richtung sicherlich etwas stärker öffnen. Bürgernähe lautet das Schlagwort. Es gilt, mit den Augsburgern ins Gespräch zu kommen. Denn losgelöst von den politischen Inhalten ist eine OB-Wahl eine Persönlichkeitswahl. Wem trauen die Augsburger zu, die Stadt künftig zu regieren.
Am 15. März 2020 wird gewählt. Die Bewerberin der Grünen gehört gemeinsam mit Eva Weber (CSU) und dem designierten OBKandidaten Dirk Wurm (SPD) zum Favoritenkreis. Als Topfavoritin ist sie derzeit nicht einzustufen. Diese Rolle kommt einer anderen Frau zu, der CSU-Kandidatin.
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Ein Interview mit Martina Wild lesen Sie auf Seite 31