Verspricht sie zu viel?
Ursula von der Leyen hat hoch gepokert – und knapp gewonnen. Indem sie alles auf eine Karte gesetzt und ihr Ministeramt schon vor ihrer Wahl zur Kommissionspräsidentin zur Disposition gestellt hat, war zumindest eines klar: Dieser Frau ist es ernst mit Europa.
Auch ihre Rede vor dem Parlament, staatstragend im Ton, aber kämpferisch in der Sache, dürfte noch etliche Zweifler überzeugt haben. Nun aber, da sie gewählt ist, muss Ursula von der Leyen darauf achten, nicht zur Gefangenen ihrer eigenen Strategie zu werden. Den Skeptikern in Straßburg hat sie von ihren ehrgeizigen Klimazielen bis zur Einführung einer europäischen Arbeitslosenversicherung vieles versprochen, was in ihrer eigenen Parteienfamilie alles andere als populär ist. Dass deutsche Arbeitnehmer mit ihren Beiträgen einmal für arbeitslose Jugendliche in Spanien, Italien oder Griechenland aufkommen: Das riecht für CDU und CSU, für die österreichische Volkspartei und eine Reihe weiterer konservativer Parteien schon sehr nach europäischem Postsozialismus.
Erfahren genug, um diesen Spagat auszuhalten, ist die neue Nummer eins der EU. Der Weg zu einem sozialen, einigen und grünen Europa, wie Ursula von der Leyen es beschreibt, ist allerdings weit, beschwerlich und voller Fallgruben.
Wir Frauen sind nicht von gestern, wir können auch gut mit technischen Geräten umgehen, können sogar Autofahren. Aber mit den Rasenmähern ist das so eine Sache: Da macht schon der Schiebemäher oft Probleme, denn das Biest will einfach durch Ziehen des Anlassseiles häufig nicht anspringen. Noch problematischer gestaltet sich der Umgang mit einem Rasentraktor älteren Datums. Man weiß ja durch Lesen der Anleitung und Zuschauen, wenn ein Mann mäht, wie simpel das sein kann: Kupplung treten, anlassen, Gang einlegen, und schon fährt er. So weit, so gut. Aber das Ding soll ja nicht nur fahren, es soll mähen. Laut Anleitung simpel: Ich ziehe den Hebel für das Mähwerk, da bleibt er stehen und verweigert jegliche Mitarbeit. Nach einiger Zeit gibt er den Geist ganz auf. Auch weitere Versuche scheitern. Was tun?
Es ist wirklich demütigend, auf ein männliches Wesen zu warten, das einen weiteren Versuch startet. Nach Stunden ist „Er“endlich da: Setzt sich drauf, startet, dreht eine Runde und … mäht. Was steckt in dieser Maschine? Offensichtlich an eine männliche Hand an den Hebeln gewöhnt, tut sie klaglos, was von ihr verlangt wird, und ich stehe in der Wiese und sinniere über den Unterschied von männlichem und weiblichem Umgang mit Maschinen.