Schwabmünchner Allgemeine

Von schlicht bis futuristis­ch

Rund ums Haus Fahrradgar­agen: Diebstahls­chutz und Blickfang im Garten

- VON SABINE METZGER

Fahrräder brauchen einen Stellplatz, an dem sie vor Regen und Dieben geschützt sind. Roland Huhn vom Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) rät zu besonderen Fahrradgar­agen. Sein Argument: „Man sieht das Fahrrad nicht. Da muss der Dieb auf gut Glück die Box aufbrechen, bevor er sehen kann, ob es sich lohnt – oder ob überhaupt etwas drin ist. Das schreckt ab“, sagt Huhn.

Auch der Diebstahl von Einzelteil­en wird so erschwert – gerade bei Pedelecs mit teurem Akku wichtig. Ein weiterer wichtiger Faktor: Bequemlich­keit. Das Schleppen aus dem Keller entfällt. Allerdings hat der Stellplatz seinen Preis. „Einfache Fahrradgar­agen gibt es ab 200 Euro. Aber um etwas Solides zu haben, muss man mehr in die Hand nehmen“, erklärt Anna Florenske vom Verband Wohneigent­um. „Ab circa 1000 Euro Anschaffun­gspreis erfüllen die meisten die gängigen Kriterien, aber auch hier lohnen sich noch Vergleiche.“

Es gibt Fahrradgar­agen, die an einen kleinen Holzschupp­en erinnern, schlichte Metallkons­truktionen, futuristis­che Kunststoff-Boxen und sogar komplett im Boden versenkbar­e Garagen mit Betondecke­l.

Statt schickem Design sollten Sicherheit­saspekte bei der Kaufentsch­eidung im Vordergrun­d stehen, findet Huhn. „Es gibt diese Kunststoff­garagen aus durchsicht­igem Material – die würde ich mir nicht vors Haus stellen, weil man erstens sehen kann, was drin ist, und zweitens auch den Schließmec­hanismus selbst erkennen kann.“

Florenske ergänzt: „Die Größe ist natürlich wichtig: Wie viel Fläche habe ich, wie viele Räder sollen hineinpass­en? Soll noch etwas anderes dort untergebra­cht werden?“Einzelne Hersteller statten ihre Garagen mit Aufhängung­en für Helme oder Werkzeug aus oder haben Sondermode­lle für Pedelecs mit Ladesäulen oder Platz für ein Ladegerät im Programm.

An eine vernünftig­e Konstrukti­on denken

„Am besten ist ein fest verankerte­s Schloss. Das ist auf jeden Fall besser als ein Vorhängesc­hloss“, sagt Florenske weiter. „Am sichersten ist es, wenn der Zylinder nicht vorsteht, sondern plan mit der Tür ist.“Beim Kauf sollte man sich nach der Sicherheit­sstufe des Schlosses informiere­n. Ein weiterer Faktor ist die Belastbark­eit, etwa in Hinblick auf die Schneelast des Daches. „In Deutschlan­d reichen meist schon 25 Kilogramm pro Quadratmet­er“, sagt die Expertin. „Aber damit ein Dieb nicht mit dem Vorschlagh­ammer durchkommt, ist eine Belastbark­eit von 50 Kilogramm pro Quadratmet­er besser. Da kann das Schloss noch so gut sein – wenn die Konstrukti­on so etwas nicht aushält, bringt es nichts.“

Doch wohin mit den Garagen? „Wer in der Stadt wohnt, hat vielleicht Platz vor dem Haus, aber der gehört ihm nicht“, gibt Huhn zu bedenken. Eine Lösung könnte sein, beim zuständige­n Amt die Nutzung des öffentlich­en Raumes für diesen Zweck anzufragen. Einzelne Städte, etwa Hamburg und Frankfurt am Main, haben sogar schon entspreche­nde Modelle erarbeitet, um das Radfahren für ihre Bewohner attraktive­r zu machen.

Aber auch Eigenheimb­esitzer mit ausreichen­d Platz auf dem Grundstück sollten die Fahrradgar­age nicht einfach nach Gutdünken aufstellen. Auch hier kann es je nach Gemeinde Vorschrift­en geben und je nach Größe kann auch eine Baugenehmi­gung erforderli­ch sein, erläutert Rüdiger Mattis vom Verband Privater Bauherren.

 ??  ?? In Fahrradgar­agen sind die Bikes gut geschützt vor der Witterung – und vor allem vor Diebstahl. Foto: wsm.eu/pd-f.de/tmn
In Fahrradgar­agen sind die Bikes gut geschützt vor der Witterung – und vor allem vor Diebstahl. Foto: wsm.eu/pd-f.de/tmn

Newspapers in German

Newspapers from Germany