Lehrer und Schüler in bunten Tutus
Staudenshow In Fischach wurde an der Grund- und Mittelschule wochenlang geprobt. Herausgekommen sind fantasievolle Aufführungen. Mitgewirkt hat auch ein Generalmusikdirektor
Fischach Das vielseitigste Gebäude im Markt Fischach ist wohl die Staudenlandhalle: Vor Kurzem schwitzten dort noch die Schüler über den Abschlussprüfungen, so bot sie nun den Rahmen für die „Staudenshow 2019“der Grundund Mittelschule Fischach-Langenneufnach. Hier schwitzten nicht nur die Akteure im Licht der Scheinwerfer (Familie Köhle und Walter Bauer), auch den Zuschauern wurde es beim Klatschen richtig warm.
Rektorin Elisabeth Kick begrüßte das Publikum, die 450 Teilnehmer und vor allem dankte sie den Organisatorinnen Irene Binder, Lucia Müller-Jiresch und Claudia Tauber für ihre Arbeit. Sie hatten erneut die Kollegen motiviert, mit Gruppen und Klassen mitreißende Nummern einzustudieren. Nahezu jedes Kind der 1. bis 8. Klassen konnte vor dem Bühnenbild von Regina Wieser und ihrer Kunstgruppe auf „den Brettern, die die Welt bedeuten“stehen und den Applaus genießen.
Nun hieß es „Bühne frei“für die Moderatoren Theresa Deuringer und Julian Schätzlein und „Vorhang auf für die Resi-Band“, für das Bläserensemble, das mit Trompete, Saxofon, Klarinette, Tenorhorn, Tuba und Schlagzeug den bunten Reigen der Darbietungen eröffnete. Mit Sonnenbrillen sangen die „Paparazzi“der Klasse 6b, die 6a hatte sich zum Regenschirmtanz mit der 3b zusammengetan. Anna-Lena, Justine, Selina und Jessica sprengten auch die Grenzen ihrer Klassen 9a und 9 dM, und hatten „Stamp on the Ground“choreografiert. Der Fischacher Grundschulchor vereinte Sänger aus den Klassen 2a, 2b und 4a bei „Shalala“, und alle drei ersten Klassen sangen „Das Orchester ist schon da!“. Damit meinten sie wohl die Lehrercombo, die sie begleitete. Auch die 8. Klassen hatten gemeinsam Zeit gefunden und zu fetzigen Rhythmen ein Tanzmedley erarbeitet. Die Viertklässlerinnen Amelie, Elena, Jhommy, Alina, Magdalena, Lara, Jana und Nele hatten eigenständig zwei Tänze geprobt, und die Kinder der 3c tanzten zu „Je ne parle pas français“. Ihre Parallelklasse, die 3a, erzählte im Lied die Geschichte von „Nelly Sommer“. „Lollipop“war das gesangliche Ergebnis der Klassen 5b und 5c. Mit der Vorstellung „das Sprungbrett“beschwor die Klasse 2 c den Sommer herauf.
Wie im Café saß die Klasse 8 b an Tischen. Was wie eine Pause wirkte, entpuppte sich jedoch als absolute Konzentrationsübung, als beim „Cupdance“die Tassen exakt den Besitzer wechselten. Waren all diese Nummern von Lehrern und Lehrerinnen begleitet, so gibt es an der Schule auch viele externe Kräfte. Aus der Offenen Ganztagsschule (OGTS) brachten Kinder der ersten bis vierten Klassen einen effektvollen modernen Tanz auf die Bühne, und Dritt- und Viertklässler wirbelten bunt leuchtende Poi in den
dunklen Raum. Die Langenneufnacher Bläserklasse vereinte Kinder der Klassen 3 c und 4 b im „Dreiländer-Medley“. Quasi solistisch widmete sich Dorka Héja mit Bachs „Bauernkantate“der barocken Musik. Dabei wurde die junge Geigerin von ihrer Mutter Judit ebenfalls an der Geige begleitet. Diese Zusammenarbeit bietet den idealen Boden für große gemeinsame Projekte. Das haben Rektorin Elisabeth Kick und Augsburgs Generalmusikdirektor (GMD) Domonkos Héja vor Monaten erkannt und von langer Hand
Workshops geplant und in wochenlanger Arbeit durchgeführt. Dabei konnten sich die beiden auf die tatkräftige Unterstützung des gesamten Kollegiums verlassen.
So trafen sich nun 220 Grundschulkinder auf der Bühne. Der Dirigent, sonst professionelle Musiker gewohnt, leitete den großen Kinderchor bei „Do, re, mi“, wobei er auf die aktive Hilfe seiner Frau und der Kollegen zählen konnte. Nicht nur die „Kleinen“, auch die „Großen“bis zur 8. Klasse hatten ihren Auftritt mit Héja – 200 Kinder der
Mittelschule. Mit dem Abba-Song „Thank You for the Music“stellten sie das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit vor.
Schließlich war es den Lehrern gelungen, fast alle Kinder zum Mitmachen zu motivieren. Diesen Einsatz belohnte Rudi Selg mit Gutscheinen für freien Eintritt und Eis im Tigaland für alle Sänger. Am Ende des Abends sah man noch einmal die Lehrkräfte – als harmonisches Ballett, mit bunten Tutus. Frenetischer Applaus für eine kurzweilige Staudenshow.