Gewalt trübt Beginn der Friedensgespräche
Der Beginn der möglicherweise entscheidenden USA-Taliban-Verhandlungsrunde über Frieden in Afghanistan ist von Berichten ausufernder Gewalt gegen Zivilisten überschattet worden. Vorläufigen Ergebnissen zufolge wurden allein im Juli mehr als 1500 Zivilisten verwundet oder getötet. Dies sei die höchste Monatszahl seit Mai 2017, teilte die UN-Mission in Afghanistan mit. Somit wurden allein im Juli fast halb so viele zivile Opfer verzeichnet wie im gesamten ersten Halbjahr 2019. Der Anstieg sei vor allem regierungsfeindlichen Kräften zuzurechnen. Die Taliban hätten mehr militärische Ziele in städtischen Gebieten angegriffen. Die UN-Mitteilung kam wenige Stunden vor Beginn einer wichtigen Runde der Gespräche der USA mit den Taliban über eine politische Lösung des fast 18 Jahre dauernden Konflikts. (dpa)
DIPLOMATIE
Kurz von Anfang an die Mischung aus autoritärem Gehabe und relativ wenig Verständnis für komplexe Themen gestört. Ich bin sicher, dass er sich nicht mit den historischen Wurzeln der FPÖ oder mit Burschenschaften beschäftigt hat. Wenn jemand in der Flüchtlingspolitik von einer Achse München–Wien–Rom spricht, dann weiß er nicht, dass dieser Begriff historisch besetzt ist. Sebastian Kurz hat einen unglaublichen Machtanspruch und setzt diesen mit wenig Skrupel auch nach innen durch. Das ist das Gegenteil von dem, mit dem ich aufgewachsen bin.
Sie haben kürzlich bei der Entgegennahme eines Journalistenpreises in der Dankesrede gesagt, Österreich stehe „am Anfang vom Ende der Pressefreiheit“. Können Sie das belegen? Brandstätter: Sehr gut. ÖVP und FPÖ wenden unterschiedliche Methoden an, haben aber dasselbe Ziel: Sie wollen bestimmen, worüber berichtet und was geschrieben wird. Während die FPÖ zu brachialer Gewalt neigt und Journalisten unter Druck setzt, geht die ÖVP subtiler vor. Die FPÖ hat versucht zu behaupten, dass ich mit einem SS-Mann verwandt bin. Als Quelle