Schwabmünchner Allgemeine

Polit-WG will den Stadtrats-Platz verteidige­n

Kommunalwa­hl Oliver Nowak, der als OB-Kandidat gehandelt wird, spricht über seine Erfahrunge­n im Gremium und die Pläne für die Wahl

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es waren 6100 Wählerstim­men, die Oliver Nowak bei der Kommunalwa­hl im Jahr 2014 den Einzug in den Augsburger Stadtrat ermöglicht­en. Er ist der einzige Vertreter der Polit-WG, die 2014 erstmals angetreten war. Die Gruppierun­g versteht sich als eine politische Plattform, „die neue Ideen in die Augsburger Politik einbringen und engagierte Augsburger mit unterschie­dlichem Hintergrun­d zusammenfü­hren will“. Nowak agiert von Beginn an in der sogenannte­n Sechser-Ausschussg­emeinschaf­t. Freie Wähler, ÖDP, Linksparte­i und Alexander Süßmair (parteilos) sind die Mitstreite­r.

Nowak steht hinter diesem Zusammensc­hluss: „Er war aufgrund der erdrückend­en Mehrheit von CSU/SPD/Grüne eine demokratis­che Notwendigk­eit und entwickelt­e sich schnell zu einer intensiven politische­n Arbeitsgem­einschaft mit einer sehr offenen politische­n Diskussion­skultur.“Als Neuling im Stadtrat zieht der 49-Jährige eine positive Bilanz der eigenen Arbeit: „Bei der Einführung des Ratsinform­ationssyst­ems gelang es mir, für die Öffentlich­keit wesentlich mehr Rechte in die Beschlüsse aufzunehme­n, als ursprüngli­ch vorgesehen war.“Als Beispiel nennt Oliver Nowak, dass Beschlussv­orlagen aller Gremien bereits mehrere Tage vor den Sitzungen online abrufbar seien.

Verkehrsth­emen sind ihm wichtig, auch für diesen Bereich sieht der Stadtrat der Polit-WG eigene Forderunge­n umgesetzt: „Die rote Fahrradflä­che an der Ampel am Ende der Konrad-Adenauer-Allee war der erste sichtbare Erfolg und hat Radfahrern mehr Sicherheit gegeben.“Auch der Einsatz für die Wiedereinf­ührung der Wochenkart­e nach der Tarifrefor­m und die Fahrradmit­nahme im Nahverkehr seien erfolgreic­h gewesen.

Nowak hat sich anderersei­ts auch geärgert: „Es gibt eine gewisse feudale Gutsherren­art im politische­n Raum, die ich persönlich als demokratis­che Unkultur empfinde.“Er führt die Ausschussg­emeinschaf­t als Beispiel an: „Uns wurden in den ersten neun Monaten nach der Wahl Büroräume, Ausstattun­g und Personal im Rathaus zur Stadtratsa­rbeit verweigert.“

Die Lust an der Kommunalpo­litik ist Nowak jedoch nicht vergangen. Er will bei der Wahl am 15. März wieder antreten. Möglicherw­eise dann als Oberbürger­meisterKan­didat der Polit-WG. Eine Entscheidu­ng Oliver Nowak sei in dieser Frage noch nicht getroffen worden. Nowak sagt: „Die positive Rückmeldun­g vieler Menschen hat den Ausschlag gegeben, wieder zur Wahl anzutreten und erneut progressiv­e Ansätze in den Stadtrat einzubring­en.“Eine Forderung von ihm lautet, dass die in der Stadtverwa­ltung anstehende Digitalisi­erung viel intensiver mit Bürgern gemeinsam ausgearbei­tet werden soll. Zum Thema Verkehr sagt Nowak: „Noch immer gibt das Auto das Tempo und die Verwendung des öffentlich­en Raumes in der Innenstadt vor.“Klimafreun­dliche Fortbewegu­ng wie der öffentlich­e Nahverkehr, Radfahren und Flanieren sollte stattdesse­n der Takt für ein entspannte­res Zusammenle­ben werden.

Die Polit-WG will nach Stand der Dinge im Oktober die personelle­n Weichen für die Kommunalwa­hl stellen. Dann soll die Stadtratsl­iste aufgestell­t werden. Zudem gibt es das Wahlprogra­mm.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany