Schwabmünchner Allgemeine

An der Friedensta­fel kommen alle zusammen

Feiertag Am Friedensfe­st wird an verschiede­nen Orten in der Stadt gefeiert, gebetet und gesungen. Ein Überblick

- VON MIRIAM ZISSLER

Es ist zu einem schönen Brauch geworden: Noch vor dem Augsburger Friedensfe­st, das am 8. August unter anderem mit einer großen Friedensta­fel auf dem Rathauspla­tz gefeiert wird, kommen verschiede­ne Augsburger an einer kleinen Friedensta­fel zusammen und teilen dort ihre mitgebrach­ten Speisen. Diese fand am Sonntag bereits zum vierten Mal in Oberhausen statt. Auf dem Helmut-Haller-Platz setzte sie erneut das Zeichen, dass alle Bewohner gleichwert­ig der Stadtgesel­lschaft angehören.

Das Miteinande­r wird im Kunstund Kulturprog­ramm zum Friedensfe­st gepflegt. Das zweiwöchig­e Programm steuert auf seinen Höhepunkt zu. Seit 1950 ist das Hohe Friedensfe­st ein offizielle­r Feiertag. Der Ursprung geht auf den Westfälisc­hen Frieden zurück. Während des Dreißigjäh­rigen Krieges wurden am 8. August 1629 alle Prediger der Protestant­en in Augsburg ausgewiese­n. Erst im Westfälisc­hen Frieden 1648 erlangten die Protestant­en wieder die Gleichstel­lung mit der römisch-katholisch­en Kirche, die In Oberhausen spielte während der Kleinen Friedensta­fel die griechisch­e Band Ta Mourmourak­ia. Foto: Annette Zoepf

bereits 1555 im Augsburger Religionsf­rieden formuliert worden war. In Erinnerung an den Tag ihrer Unterdrück­ung feierten die Protestant­en 1650 erstmals das Hohe Friedensfe­st am 8. August.

Los gehen die Feierlichk­eiten bereits am Vorabend, am Mittwoch, 7. August. Dann treffen sich um 19 Uhr Vertreter des Runden Tisches der Religionen zu einem multirelig­iösen Friedensge­bet auf dem Rathauspla­tz (bei jedem Wetter).

Das Friedensfe­st am Donnerstag, 8. August, startet mit einem ökumenisch­en

Festgottes­dienst in der St.Anna-Kirche (10 Uhr). Monsignore Matthias Türk aus Würzburg wird in diesem Jahr die Festpredig­t halten. Der ehemalige Mitarbeite­r im Päpstliche­n Rat zur Förderung der Einheit der Christen wird zum Thema „Freiheit“– ökumenisch­e Perspektiv­en aus biblischer Sicht – sprechen. Der Familiengo­ttesdienst findet in der Evang. Pfarrkirch­e St. Ulrich statt (10 Uhr).

Das Programm an der Friedensta­fel auf dem Rathauspla­tz beginnt um 11.30 Uhr. Oberbürger­meister Kurt Gribl spricht. Anschließe­nd übermittel­n Vertreter der in Augsburg ansässigen Religionsg­emeinschaf­ten Friedensgr­üße. Dazu spielt unter anderem die Hochzeitsk­apelle, deren Mitglieder im vergangene­n Jahr beim Deutschen Filmpreis die Goldene Lola für die beste Filmmusik („Wackersdor­f“) erhalten haben. Ihr Stil wird mit „folklorist­isch-elegischem Rumpeljazz“beschriebe­n. Bei schlechtem Wetter findet die Friedensta­fel aufgrund von Bauarbeite­n nicht im Rathaus statt. Die Tafel würde im Moritzsaal und im Augustanas­aal aufgebaut.

Von 12 bis 17 Uhr findet das Kinderfrie­densfest im Botanische­n Garten und im Zoo statt. Zum 60. Mal richtet das Jugendamt das Fest aus. 300 freiwillig­e Helfer sind eingebunde­n, damit die Kinder bei 60 Mitmachakt­ionen schöne Stunden verbringen können. Für Kinder und Jugendlich­e bis einschließ­lich 15 Jahre ist der Eintritt frei. Das „lebende Friedensze­ichen“wird wieder um 16.30 Uhr gemeinsam mit den Besuchern auf der großen Wiese gestellt. Weil an der Kaufbachbr­ücke nach wie vor gearbeitet wird, ist mit Verkehrsbe­hinderunge­n zu rechnen. Die Stadt rät dazu, das Fahrrad oder die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel zu nutzen. Am Augsburger Feiertag, dem 8. August, fährt die Linie 32 kostenfrei zum Kinderfrie­densfest. Zudem stehen fünf kostenfrei­e Ausweichpa­rkplätze (Spickelbad, Aldi, Hochschule I und Hochschule II, Berufsschu­le VI) zusätzlich zur Verfügung.

Das Festkonzer­t findet um 19 Uhr in der St.-Anna-Kirche statt. Dort treten Musiker und Sänger der Philharmon­ie Junger Christen Augsburg auf. Auf dem Programm stehen unter anderem eine Jazzmesse von Will Todd und Orchesterw­erke von Dvorák. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

Im Kulturcafé Neruda trug der Bänkelsäng­er Volker Gallé Freiheitsl­ieder aus fünf Jahrhunder­ten zur Gitarre vor (Seite 31). Im Feuilleton beschäftig­t sich Wolfgang Schütz mit der Frage „Können wir vernünftig werden?“(Seite 16). Und im Interview der Woche spricht MoscheeGrü­nderin Seyran Ates über ihren Kampf für Frauenrech­te und einen liberalen Islam (Seite 10). Sie war zuletzt in Augsburg zu Besuch. Augsburger Allgemeine Postfach, 86133 Augsburg

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