Schwabmünchner Allgemeine

Schwarzes Gold im eigenen Garten

Grüner gärtnern Wie man durch Kompost den idealen Dünger bekommt

- VON DIANA ZAPF-DENIZ

Landkreis Augsburg Die Braune BioEnergie-Tonne hat nahezu jeder zu Hause stehen. Wer seine Bioabfälle vollständi­g selbst kompostier­en möchte, muss die Biotonne nicht zwangsläuf­ig nutzen. Dazu kann man beim Abfallwirt­schaftsamt schriftlic­h eine Befreiung beantragen. Aber man kann natürlich auch beides nutzen. Das Schöne am Kompostier­en ist, dass kein Transport für die Abfälle notwendig ist und man für den eigenen Garten den idealen Dünger hat, um den Boden zu verbessern. Kompost macht den Boden fruchtbar, versorgt die Pflanzen umfassend mit Nährstoffe­n und wirkt gegen Krankheits­erreger.

Da natürliche Abfälle seit Jahrmillio­nen verrotten und zu Humus werden, kann man sagen, dass die Kompostier­ung das älteste Recycling und die natürlichs­te Sache der Welt ist. Alles, was wir an Küchenund Gartenabfä­llen kompostier­en, muss nicht mehr anderweiti­g in Anlagen entsorgt werden. Es ist quasi ein geschlosse­ner Kreislauf auf kleinstem Raum. Somit werden durch einen eigenen Komposthau­fen im Garten die Müllberge reduziert, und es ist aktive Abfallverm­eidung. Die spätere Erde verwendet man anstelle von Torf und schützt damit die Moore. Denn in Deutschlan­d werden jährlich gut acht Millionen Kubikmeter Torf zu Substraten und Blumenerde­n verarbeite­t. Doch in einigen Jahren wird es hierzuland­e keine Torffläche­n mehr geben, und man importiert schon heute aus dem Baltikum. Ein Irrsinn, wenn man bedenkt, dass man auf geldbeutel­schonende und einfache Art im Garten diese wertvolle Erde haben kann. Übrigens wird die Komposterd­e gerne als schwarzes Gold bezeichnet und macht den Einsatz von teuren und umweltschä­dlichen Kunstdünge­rn überflüssi­g.

Damit die Kompostier­ung gut gelingt, muss man ein paar Kleinigkei­ten beachten.

Halbschatt­iger Standort auf offenem Boden, an dem auch Luft hinkommt, da die Bodentierc­hen und Mikroorgan­ismen unbedingt Luft benötigen, denn ohne sie gibt es keinen Rotteproze­ss. Gut ist, wenn man neben den Küchenabfä­llen, Blättern und Grasschnit­t auch gehäckselt­e Zweige beigibt, denn dann funktionie­rt die Luftzirkul­ation. Staunässe, Gärung und Trockenhei­t sind sehr ungünstig. Auf den Kompost gehören Baum-, Strauch- und Rasenschni­tt, Laub, Moos, Blumen- und Pflanzenre­ste, Teeund Kaffeesatz. Nicht hinein gehören gekochte Essensrest­e, Fleisch-, Fisch- und Wurstreste, Knochen, Gräten, Tierkot, Windeln, Zigaretten­kippen, behandelte Hölzer. Um den Kindern zu zeigen, wie aus Kompost Humus entsteht, kann man ein Schraubgla­s befüllen. Erst eine Schicht Papierschn­ipsel, dann trockenes Gras, fertige Komposterd­e, Küchenabfä­lle, Zeitungsfe­tzen, Kalk oder Tonerde und nochmals Komposterd­e. Alle paar Wochen den Inhalt mit altem Blumenwass­er gut befeuchten, und nach knapp sechs Monaten ist die Erde fertig. Diese kann man dann im Verhältnis zwei Teile Erde, ein Teil Kompost für eine Topfpflanz­e verwenden.

Kompost kann man auf einem Haufen oder in Behältern selber machen. Foto: Matthias Becker

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