Man muss den Schleppern das Handwerk legen
Zum Artikel „Augsburg soll sich in der Seenotrettung engagieren“: Selbstverständlich darf Seenotrettung nicht kriminalisiert werden. Da stimme ich den ungefähr 30 Augsburger Organisationen sofort zu! Aber wenn Menschen, gnadenlosen Schleppern gehorchend, sich ganz bewusst und voller Absicht in „Seenot“begeben, weil „Seenot“zum Schlepperplan gehört und die letzte Fluchtetappe einleitet (die Menschen werden auf kleinen, seeuntauglichen und überfüllten Booten auf dem Meer ausgesetzt, damit sie möglichst sofort von großen Rettungsschiffen abgeholt und nach dem ersehnten Europa gebracht werden), dann kann man den Aktivismus der Retter wohl kaum allen Ernstes als „Seenotrettung“bezeichnen. Auch von in Seenot „geratenen“Menschen darf man nicht sprechen. So nämlich lautet die Botschaft der die Seenot verursachenden Schlepper an die Europäer:
„Ihr habt nur zwei Möglichkeiten. Entweder, ihr lasst die Menschen ertrinken, oder: Ihr bringt sie nach Europa!“Das ist eine bösartige, ja teuflische Form der Erpressung! Und die Nebenwirkungen der erfolgreichen Erpressung? Das Geschäft der Schlepper wird zum Blühen gebracht. Zahlende Kundschaft aus Afrika strömt ihnen in Massen zu. Viele verhungern und verdursten in der Sahara.
Soll man die Menschen ertrinken lassen? Selbstverständlich nicht! Aber man muss den Schleppern das Handwerk legen, statt sich erpressen zu lassen und ihnen zuzuarbeiten
(„Wir holen die Leute aus dem Wasser, aber bringen sie nicht nach Europa“). Die Europäer müssen so schnell wie möglich erreichen, dass niemand mehr in die kleinen Boote einsteigen kann, besser noch: dass niemand mehr nach Libyen geht, weil die tödliche Mittelmeerroute geschlossen ist.
Wolfgang Illauer, Neusäß