Schwabmünchner Allgemeine

Vom Wert des Fleisches

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Zu „Braten & Co. sollen teurer werden“(Politik) vom 8. August:

Die meisten Rezepte für die Zubereitun­g von Biberfleis­ch – soll absolut super schmecken, aber da kommt man nicht ran, weil die lizenziert­en Jäger das selbst verbrauche­n – stammen aus den Klöstern. Die Erklärung ist einfach: Da Biber im Wasser schwimmen, sind sie während der Fastenzeit als Fisch betrachtet worden.

Diese Anekdote zeigt doch ganz klar, dass das Problem nicht über Steuerdisk­ussionen zu lösen ist, sondern nur über die Wertschätz­ung und Verifizier­ung eines Stückes Fleisch. Heute wird eine Färse als Kalbfleisc­h verkauft und keiner weiß eigentlich, was eine Färse ist.

Innereien sind bäh! (Obwohl äußerst gesund wie Leber, Niere etc.) Ich habe als Zehnjährig­er eine Forelle an der Wertach gewildert, ausgenomme­n und danach einen „Steckerlfi­sch“gemacht. Ich habe aber dadurch meine ethische Achtung vor einem Stück Fleisch oder Fisch bewahrt. Fleisch wird in diesem Sommer anscheinen­d nur noch in der marinierte­n roten Pampe gekauft, obwohl dem Verbrauche­r klar sein müsste, dass damit der Anbieter keine Deklarieru­ngspflicht über Herkunft oder Auftauware hat. Und überhaupt, wenn wir schon Exportwelt­meister in vielen Bereichen sind: Warum müssen wir das bei Schweinefl­eisch und Milch auch noch sein?

Jörg Grandel, Mickhausen

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