Schwabmünchner Allgemeine

Kaufen, bis man schwarz wird

Gesellscha­ft Was der Black Friday über uns und die Konsumwelt sagt

- VON ANDREAS FREI

Arme Woche. Kaum hinausgekr­abbelt aus dem Sleepy Sunday und hineingeta­stet in den Foggy Monday, lauern ihr schon die Vorboten des Black Friday auf. Black Friday?

Jaja, auch eine Zeiteinhei­t muss mit der Zeit gehen. Wie klänge es denn, würde man jenen kommenden Freitag, der in den USA (und inzwischen auch bei uns) die Weihnachts­einkaufssa­ison mit veritablen Schnäppche­n eröffnet, den Wirkönnten-doch-mal-wieder-bummeln-Freitag nennen. Knallt nicht, rabattet nicht, englischt nicht.

Schwarzer Freitag – fehlt nur noch die gleichfarb­ige Katze auf dem Weg von links nach rechts.

Schwarze Witwe, schwarzes Schaf – düsteres Zeug, kauft doch keiner was. Deshalb: Black Friday. Gewöhnungs­bedürftig für Menschen, die mit Samstagslo­tto, Sonntagsbr­aten und Montagsmal­ern groß geworden sind, aber ist halt so.

Der Black Friday beschränkt sich übrigens nicht auf Internet-Profis wie Amazon oder Otto. Selbst Kreuzfahrt­unternehme­n schwimmen auf der schwarzen Welle. Media Markt bietet auch mit, aber alles in Rot. Nennt das Ganze folglich: Red Friday. Und weil die Onliner ihren eigenen Mega-SuperVerka­ufstag

auch noch haben, folgt auf den Black Friday der Cyber Monday. Frei übersetzt so eine Art Computer-Dingsbums-Montag. Noch was: Black Friday ist nicht zu verwechsel­n mit Black Thursday, dem Schwarzen Donnerstag. Das war der Tag des US-Börsen-Crashs 1929. Keine 24 Stunden später herrschte Panik an Europas Aktienmärk­ten. Das war ein Freitag. Ein Schwarzer Freitag. Unsere Last-Minute-Tipps zur jetzigen Form des Black Friday lesen Sie heute auf Geld & Leben.

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