Schwabmünchner Allgemeine

Sie tut alles für das perfekte Motiv

Hobby Angela Merk macht in ihrer Freizeit am liebsten Bilder von Eichhörnch­en – und setzt die Tiere dabei besonders in Szene

- VON MARIA HEINRICH

Weißenhorn Ungewöhnli­ch, lustig, einmalig, niedlich, zum Piepen, skurril, gestellt oder wunderlich. Es fallen einem vermutlich dutzende unterschie­dliche Beschreibu­ngen für die Bilder ein, die Angela Merk in ihrer Freizeit fotografie­rt. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind eindeutig ein Hingucker.

Angela Merk aus Weißenhorn im Landkreis Neu-Ulm macht in ihrer Freizeit Bilder von Eichhörnch­en. Aber nicht solche, auf denen die Tiere am Baum klettern oder über den Boden wuseln. Sondern gestellte Fotos mit kleinen Kulissen, Möbeln oder Spielzeug. Es gibt Eichhörnch­en, die Instrument­e spielen, an einem Mini-Basketball­korb stehen, sich im Spiegel betrachten und sogar in eine Wahrsageku­gel schauen. „Manchmal brauche ich 500 Schnappsch­üsse“, erzählt die 41-Jährige, „erst dann habe ich genau das Motiv, das ich mir vorgestell­t habe.“

Begonnen hat alles vor etwa einem Jahr: „Ich bin mit einer Freundin in den Eichhörnch­enwald nach Fischen im Oberallgäu gefahren. Die Tiere dort sind zutraulich, sie lassen sich sogar aus der Hand füttern und klettern an einem hoch.“

Anfangs machte Merk noch ungestellt­e Bilder von den Tieren. Doch dann begann sie zu experiment­ieren. „Ich habe das erste Mal einen Spielzeugt­raktor von meinem Neffen mitgebrach­t.“Und das habe gleich so gut geklappt, dass sie seither immer wieder neue Motive ausprobier­t. „Es hängt aber natürlich auch immer davon ab, wie die Tiere mitmachen“, sagt sie.

Wenn Angela Merk in den Wald nach Fischen fährt, dann läuft das meistens ähnlich ab. Sie baut ihre Kulisse auf, deponiert ein paar Haseloder Walnüsse – die mögen die Nager am liebsten – und wartet. „Es klappt immer unterschie­dlich“, erzählt sie. Die einen stibitzen die Nüsse und machen sich davon, manche futtern die Nüsse gleich auf und andere bleiben eine Weile vor der Linse sitzen.

Ihre Ideen für die Motive findet Angela Merk oft beim Stadtbumme­l, wenn sie durch verschiede­ne

Geschäfte stöbert. „Man bekommt irgendwann einen Blick dafür, was sich gut eignen könnte. Und manchmal findet man auch etwas einfach nur per Zufall.“

Wenn sie ein neues Spielzeug oder Mini-Möbelstück gefunden hat, dann packt sie zusammen und fährt nach Fischen. „Es gibt genauso Tage, da klappt es gar nicht und ich muss ohne ein Bild gehen.“Das passiert zum Beispiel, wenn es draußen wieder kälter wird. Eichhörnch­en halten Winterruhe und ziehen sich zurück. „Aber manchmal werden die Finger auch so rot und blau von der Kälte, dass ich keinen einzigen Knopf auf der Kamera mehr drücken kann.“

Doch warum mussten es eigentlich Eichhörnch­en sein? „Mich fasziniere­n sie einfach. Es ist einfach so süß, wie sie sich geben. Ihnen zuzuschaue­n macht mir so viel Freude. Das sind so richtig goldige kleine Kobolde.“

 ??  ?? Eichhörnch­en am Basketball­korb, Eichhörnch­en vor dem Spiegel. Angela Merk fallen immer wieder neue Ideen ein, wie sie die kleinen Nager in Szene setzen könnte. Im vergangene­n Winter war eines der Tiere sogar so zutraulich, dass es an ihr hochklette­rte. Davon schoss Merk gleich ein Selfie. Fotos: Angela Merk
Eichhörnch­en am Basketball­korb, Eichhörnch­en vor dem Spiegel. Angela Merk fallen immer wieder neue Ideen ein, wie sie die kleinen Nager in Szene setzen könnte. Im vergangene­n Winter war eines der Tiere sogar so zutraulich, dass es an ihr hochklette­rte. Davon schoss Merk gleich ein Selfie. Fotos: Angela Merk
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