Wunschbaum hilft älteren Bobingern
Christkindlesmarkt Gewerbeverein und Kirchen vermitteln Sachspenden an ärmere Mitbürger. Innerhalb von zwei Wochen sollten die Geschenke verpackt sein
Bobingen Mit einer besonderen Aktion wirbt der Gewerbeverein Bobingen beim diesjährigen Christkindlesmarkt um soziales Engagement und Verständnis. Der große Christbaum auf dem Rathausplatz trägt in diesem Jahr eine ganze Reihe Wünsche. Es sind die Wünsche älterer Mitbürger, die sich bestimmte Dinge nicht leisten können, die Hilfe brauchen, weil es ihnen nicht gut geht oder auch nur ein wenig Gesellschaft.
Mit dem Wunschbaum möchte der Gewerbeverein Bobingen versuchen, diesen Menschen ein wenig Freude zu bereiten. Es sind oft ganz einfache Dinge, die dort zu finden sein werden, wie ein Vorrat an Schokolade, ein Katzenkalender oder Kreuzworträtselhefte. Einen Sack Orangen wünscht sich jemand, ein anderer eine Begleitung zu einem Friedhofsbesuch oder einen Gutschein für eine Rollstuhl-Taxifahrt.
Auch im heimischen Raum haben Menschen, die oft ihr Leben lang gearbeitet haben, im Alter nicht mehr das Geld, sich beispielsweise einen Blumenstrauß im Winter zu leisten. Ein paar freundliche Blüten, die das vielleicht leer und einsam gewordene Haus oder Zimmer aufhellen würden – keine Chance mit einer knappen Rente. Wieder andere sind allein, haben niemand, der ihnen vorliest, wenn die eigenen Augen nicht mehr so recht wollen.
Bewusst hat sich der Gewerbeverein die Bedürfnisse älterer Mitbürger ausgesucht und möchte diesen Menschen eine kleine Freude machen. Ronald Werner von der Vorstandschaft erklärt, wie es funktioniert: „Wir werden die Wünsche
in Form von Sternen an den Baum hängen. Die Besucher des Christkindlesmarktes können sich dann aussuchen, welchen Wunsch sie erledigen wollen und den Stern abnehmen.“Man könne sich dann im Christkindlespostamt, welches in diesem Jahr ebenfalls auf dem Markt zu finden ist, als „Wunscherfüller“eintragen lassen. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sollte dann ein Päckchen mit dem gewünschten Gegenstand bei Farben Bühler oder in der Allianz Agentur Armbruster abgegeben werden. Dann sorgt der Gewerbeverein für die Verteilung.
Er arbeitet dabei mit den Kirchengemeinden Zur Heiligen Familie, St. Felizitas und der Dreifaltigkeitsgemeinde zusammen. Nur dort ist bekannt, wer sich, was gewünscht hat und die Kirchengemeinden übernehmen dann auch die endgültige Verteilung der Päckchen an ihre Pfarreimitglieder. Dem Gewerbeverein liegt allein eine Liste mit den Wünschen vor – ohne Namen.
Einzig bei den Zeitgeschenken wie den Wünschen nach einer Begleitung zum Friedhofsbesuch, der Musikgruppe, die in einer Tagespflegeeinrichtung spielen soll oder
der Zeit zum Vorlesen werden die Wunscherfüller auch mit den Beschenkten zusammentreffen. Dazu meldet sich aber die jeweilige Kirchengemeinde bei diesen Spendern.
Derzeit sind es etwa 45 Wünsche, welche der Gewerbeverein vorliegen hat und an den Baum hängen wird. Ronald Werner hofft, dass die Aktion von der Bevölkerung gut angenommen wird. „Es sind ja oft nur Kleinigkeiten wie Stifte und Papier zum Malen, Schokolade oder ein Gesellschaftsspiel, die gewünscht werden“, meint er. Es mache aber traurig zu sehen, dass sich jemand
keine frischen Orangen oder sogar keine neue Matratze leisten könne. Letzteres sei auch ein Wunsch, der an den Baum gehängt würde und – wie ihm die betreffende Kirchengemeinde bestätigte – sogar ein sehr dringender. Er hoffe nun, so Werner, dass alle Wünsche einen Spender finden.
Es ist das erste Mal, dass der Gewerbeverein so eine Aktion organisiert. Kommt sie in der Bevölkerung gut an, finden also alle Wünsche einen Spender, soll der Wunschbaum eine feste Institution beim Bobinger Christkindlesmarkt werden.