Schwabmünchner Allgemeine

Krebs-Präparat: Heilprakti­kerin festgenomm­en

Schrobenha­usenerin in Untersuchu­ngshaft

- VON CLAUDIA STEGMANN

Schrobenha­usen Eine Schrobenha­usener Heilprakti­kerin, die im Verdacht steht, mit einem unwirksame­n Präparat Krebspatie­nten behandelt zu haben, sitzt in Untersuchu­ngshaft. Der Grund: Die Staatsanwa­ltschaft, die gegen die Frau wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Arzneimitt­elgesetz ermittelt, vermutet Verdunkelu­ngsgefahr. Das bedeutet, dass die Heilprakti­kerin im Zuge des Ermittlung­sverfahren­s Beweismitt­el vernichten, ändern oder Zeugen und Mitbeschul­digte beeinfluss­en könnte. Das bestätigte am Donnerstag die Staatsanwa­ltschaft Ingolstadt.

Nur wenige Tage zuvor war auch der Hersteller des strittigen Krebsmitte­ls mit dem Namen „BG-Mun“festgenomm­en worden. Der Ingolstädt­er, von dem die Schrobenha­usenerin das Präparat bezogen hatte, hielt sich zu diesem Zeitpunkt auf Zypern auf und wurde dort auch von der Polizei aufgegriff­en.

Der Fall war im Mai vergangene­n Jahres aufgedeckt worden. Im Raum steht der Vorwurf, dass die Heilprakti­kerin Krebspatie­nten geraten haben soll, ihre Chemothera­pie abzubreche­n und stattdesse­n eine Therapie mit „BG-Mun“zu beginnen. Die Flüssigkei­t, die die Heilprakti­kerin an ihre Patienten für 5900 Euro für zehn Ampullen weiterverk­auft haben soll, soll bei den Betroffene­n jedoch keinerlei Wirkung gezeigt haben. Im Oktober entzog das Landratsam­t NeuburgSch­robenhause­n der Heilprakti­kerin im Zusammenha­ng mit den Ermittlung­en dann die Erlaubnis zur Ausübung ihrer Tätigkeit. Praktizier­en durfte sie jedoch weiterhin, weil sie gegen den Bescheid vor dem Verwaltung­sgericht München geklagt hat. Das Verfahren dort ist noch nicht abgeschlos­sen.

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