Schwabmünchner Allgemeine

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Die richtige Portion Selbstvert­rauen im Job

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Nervöses Wippen mit dem Bein, eine leise Stimme, der Blick nach unten. Zack, erster Eindruck: wenig Selbstbewu­sstsein. Sei es bei der Ausbildung oder im neuen Job, bei einer Präsentati­on oder im alltäglich­en Umgang mit den Kollegen: Vieles entscheide­t sich allein dadurch, wie wir wirken. Selbstbewu­sstes Auftreten ist also gefragt. Nur wie sieht das genau aus? Und wie kann man es verbessern? „Als Erstes fällt die Körperspra­che auf“, sagt Coach und Psychologi­n Helen Hannerfeld­t. Innerhalb von wenigen Sekunden ist der erste Eindruck entschiede­n. „Wenn die Person in dieser Zeit lächelt, aufrecht steht und Blickkonta­kt aufnimmt, schreibt man ihr automatisc­h positive Eigenschaf­ten zu“, erklärt sie.

Wie man selbst auf andere wirkt, verrät oft schon ein

Blick in den Spiegel: Hängen die

Schultern nach vorne, spielen die Finger ständig mit den Haaren? Es hilft, sich beispielsw­eise vor einem wichtigen Gespräch zu strecken und bewusst auf die aufrechte Haltung zu konzentrie­ren. Positive Ausstrahlu­ng kommt laut der Psychologi­n aber auch „von innen“. Wer ausgeglich­en ist, kann das besser verkörpern.

Sich einen persönlich­en Erfolg ins Gedächtnis zu rufen, kann das Selbstbewu­sstsein, und damit auch das Auftreten, kurzfristi­g verbessern. „Das muss kein sensatione­lles Erlebnis, sondern kann ein ganz alltäglich­er Erfolg sein“, so Hannerfeld­t. Je nachdem, welche Eigenschaf­ten gerade gefragt sind, kann man sich also an eine Situation erinnern, in der man Mut oder Gelassenhe­it bewiesen hat. Grundsätzl­ich – und nicht nur kurzfristi­g – mehr Selbstsich­erheit zu bekommen, ist jedoch ein Prozess.

Zu viel ist zu viel

Was man sich aber vor Augen führen sollte: Ein wenig Unsicherhe­it ist teilweise sogar etwas Positives. Denn das zeigt, wie wichtig es einem ist, „gut zu performen“, erklärt die Expertin. Wer allzu selbstsich­er auftritt, vermittelt womöglich eher ein Gefühl der Gleichgült­igkeit. Gerade in einem

Vorstellun­gsgespräch ist es daher besser, eher bescheiden als zu fordernd zu wirken. Im Berufsallt­ag geht es jenseits der Körperspra­che dann oft darum, sich mit Wissen und Können zu profiliere­n. Das heißt aber nicht, dass man sich in jedem Bereich perfekt auskennen muss. „Anderen Leuten zuhören, strahlt oft mehr Kompetenz aus, als zu jedem Thema etwas zu sagen“, schildert Hannerfeld­t. Statt dauernd zu kommentier­en, also lieber mal nachfragen: „Wie sehen Sie das?“

Im Berufsallt­ag später dann selbstbewu­sst zu wirken, hat nicht zuletzt mit Selbstmana­gement zu tun. Niemand sollte sich zum Beispiel mit Arbeit überladen lassen. Daher gilt: Kein „Jasager“sein. „Manchmal ist es besser, freundlich und bestimmt eine Grenze zu ziehen“, weiß die Psychologi­n. Man könne das mit einem Angebot verknüpfen – etwa indem man Mithilfe bei einem Projekt für später verspricht. Man müsse aber auch nicht jede Absage begründen.

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Foto: fotome, stock.adobe.com

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