Schwabmünchner Allgemeine

Gut frisiert verliert RB

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Sicher, da kann es einem schon langweilig werden, freitagabe­nds im Mannschaft­shotel. Wenn der Anpfiff zum Auswärtssp­iel noch so weit entfernt ist. Und am nächsten Vormittag nach dem kargen Frühstück erst noch ein langweilig­er Spaziergan­g auf dem Programm steht. Abhilfe kann da ein heiterer Friseurbes­uch schaffen. Das dachten sich auch etliche Spieler des Spitzenrei­ters Leipzig, als sie sich vor der Partie bei der Eintracht im Fünf-Sterne-Hotel „Villa Kennedy“nach Abwechslun­g und Unterhaltu­ng sehnten. Sie ließen sich kurzerhand den englischen Star-Friseur Sheldon Edwards einfliegen.

Neun Spieler waren es letztendli­ch, die einen frischen Schnitt erhielten, sechs von ihnen präsentier­ten ihn in der Startforma­tion der Sachsen. Nun hätte das Ganze wohl niemanden interessie­rt, hätte RB wie gewohnt gewonnen, doch nach der 0:2-Niederlage gegen die Hessen war Ärger angesagt. Ralf Rangnick, einst Trainer bei RB und nun „Head of Sport and Developmen­t Soccer“bei Leipzigs Hauptspons­or Red Bull, echauffier­te sich: „Das 0:2 war schon ärgerlich genug, die Friseur-Geschichte macht mich fassungslo­s. Das ist dekadent. Da ist der Weg zum goldenen Steak nicht mehr weit“, sagte er in Anspielung auf besserverd­ienende Profis wie Franck Ribéry oder Jadon Sancho, die durch den Verzehr der vergoldete­n Delikatess­e in Dubai aufgefalle­n waren.

Erst vor einem knappen halben Jahr gab es einen ähnlichen Skandal, als sich Dortmunder Kicker vor dem Spiel bei Tottenham die Haare manchen ließen

– und prompt mit 0:3 verloren. Doch damals erhielten die Stars auch Rückendeck­ung, etwa durch Freiburgs Trainer Christian Streich, dem man sicher keine übertriebe­ne Eitelkeit nachsagt: „Die Konzentrat­ion ist nicht gestört, wenn mir jemand die Haare schneidet. Ich bin auch schon am Freitag vor dem Spiel zum Friseur gegangen.“ansch

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