Am Flughafen wird viel weniger geflogen
Die Schließung des Helikopterunternehmens Babcock lässt die Flugbewegungen deutlich sinken – vor allem die der Hubschrauber. Es ist jedoch nur eine vorübergehende Entwicklung
Region Die Zahl der Starts und Landungen am Augsburger Flughafen ist im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Speziell die Zahl der Hubschrauber-Flugbewegungen – in der jüngeren Vergangenheit ein Ärgernis für Anwohner – sank von 9360 im Jahr 2018 auf 2355 im vergangenen Jahr. Grund dafür ist der Wegzug des Hubschrauber-Unternehmens Babcock.
Laut Flughafen sank die Zahl der Flugbewegungen insgesamt im gleichen Maß wie die Zahl der Hubschrauberflüge. Im vergangenen Jahr wurden am Flughafen um die 47000 Starts und Landungen (inklusive Segelfliegern) gezählt. Seit einigen Jahren hat sich der Augsburger
Flughafen – nachdem das Thema Linienflüge aufgrund von Startbahnlänge und gestiegenen Sicherheitsanforderungen dauerhaft erledigt ist – auf Geschäftsfliegerei spezialisiert. In diesem Segment sei die Entwicklung nach wie vor passend, so Flughafenchef Peter Bayer.
Seit September ist ein vierter neuer Hangar in Betrieb, der Platz für 15 bis 20 Maschinen bietet. Er sei von Anfang an voll vermietet gewesen, so Bayer. Insgesamt sind am Flughafen nun rund 160 Flugzeuge stationiert. Darunter sind viele geschäftlich genutzte Flugzeuge von Firmen aus der Region und dem Großraum München. Größte Maschine ist ein vierstrahliger Düsenjet, der im Auftrag von Airbus Helicopters täglich im Werksverkehr zwischen Augsburg und Marseille pendelt.
Für Unruhe rund um den Flughafen sorgte in den vergangenen Jahren das Thema Hubschrauber. Zu Spitzenzeiten der Helikopter-Flugschulen gab es vor acht Jahren noch um die 24 000 Flugbewegungen von
Helikoptern – mehr als zehnmal so viel wie im vergangenen Jahr. Besonders Platzrunden und Schwebeflug-Übungen sorgten für Lärm, wobei dieser im gesetzlich vorgegebenen Rahmen blieb. Allerdings ist die Zahl der Hubschrauber-Flugbewegungen seit Jahren rückläufig und im vergangenen Jahr deutlich abgesackt.
Die Zahl von 2355 Starts und Landungen von Hubschraubern im vergangenen Jahr wird aber kein Dauerzustand bleiben, wenngleich Flughafenchef Bayer davon ausgeht, dass es keine massiven Steigerungen gibt. Wie berichtet, wird die OstlerFirmengruppe in das leer stehende Babcock-Gebäude einziehen. Ostler möchte das Gebäude mit Hangar in Zukunft für Wartungsarbeiten an Hubschraubern der Firmengruppe nutzen, sofern die Kapazitäten in Taufkirchen nicht ausreichen. Auch ein Schulungsbetrieb sei in eingeschränktem Maß denkbar.
Zudem will sich Airbus Helicopters vergrößern. Das Unternehmen wartet dort seit einigen Jahren Maschinen,
für die am Standort Donauwörth die Kapazitäten nicht reichen. In Zukunft wolle man weitere Hubschrauber der Marine in Augsburg warten. Das damit verbundene Flugaufkommen sei aber gering.
Rund 160 Maschinen sind am Airport stationiert