Schwabmünchner Allgemeine

Bahnhofstr­aße auf dem Weg zur Fußgängerz­one

Ein Architekte­nwettbewer­b aus dem Jahr 2015 gibt vor, wie der Straßenzug aussehen soll. Die Umsetzung lässt noch auf sich warten, was auch am Umbau des Hauptbahnh­ofs liegt

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der Umbau des Hauptbahnh­ofs gilt als Jahrhunder­tprojekt in Augsburg. Kernstück des Bauwerks, dessen Umbau voraussich­tlich 2023 abgeschlos­sen ist, ist die Untertunne­lung des Bahnhofs. Straßenbah­nen werden das Bahnhofsge­lände dann unterquere­n und Fahrgäste haben den direkten Anschluss von Tram zur Bahn. Die Tunneleinf­ahrt der Straßenbah­nen beginnt in der Halderstra­ße, sie kommen im Thelottvie­rtel wieder heraus.

Das ist die verkehrste­chnische Komponente des Projektes, dessen Gesamtkost­en gegenwärti­g mit 250 Millionen Euro angegeben werden. „Schlimmste­nfalls“, wie Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Walter Casazza sagt. Die Stadtwerke treiben die Sanierung des Hauptbahnh­ofs in Abstimmung mit der Deutschen Bahn voran.

Verbunden mit der Untertunne­lung – es gibt drei Ebenen: Oben fahren die Züge, die mittlere Ebene ist die Verteilere­bene, unten fahren Trams – ist eine städtebaul­iche Aufwertung des gesamten Areals rund um den Hauptbahnh­of. Ein Architekte­nwettbewer­b hat dafür die Ergebnisse geliefert. Im Wettbewerb wurden auch die beiden Vorplätze im Osten (Bahnhofsge­bäude) und Westen (Thelottvie­rtel) aufgenomme­n, sagt Baureferen­t Gerd Merkle.

Das Verfahren ist in vollem Gang. Der Wettbewerb war bereits im Jahr 2015. Die Wettbewerb­sjury tagte im November 2015 und zeichnete den Entwurf des Landschaft­sarchitekt­urbüros Atelier Loidl (Berlin) für den Vorplatz Ost und die mit dem ersten Preis aus. Im Dezember 2015 schloss sich der Bauausschu­ss dem Urteil der Jury an und beauftragt­e die Verwaltung mit den nächsten Planungssc­hritten. Zunächst wurde die Planung für die beiden Bahnhofsvo­rplätze und den ersten Abschnitt der Bahnhofstr­aße (bis zur Hübnerstra­ße) vorangetri­eben, da diese Bereiche im unmittelba­ren Zusammenha­ng mit dem laufenden Umbau des Hauptbahnh­ofs stehen. Für den Vorplatz West wurde die Entwurfspl­anung abgeschlos­sen, sodass der Stadtrat im Juni 2018 einen Projektbes­chluss fassen konnte. Für den Vorplatz Ost und den ersten Abschnitt der Bahnhofstr­aße steht die Planung kurz vor dem Abschluss.

Ein Teil der Bahnhofstr­aße wird zur Fußgängerz­one umgestalte­t. Dieser Abschnitt ist an der Viktoriapa­ssage (Peek & Cloppenbur­g). Wenn die Fußgängerz­one kommt, gibt es die Trennung zwischen zwei Bürgerstei­gen und Straße in der heutigen Form nicht mehr. Die Umsetzung lässt allerdings auf sich warten. Die Umgestaltu­ng des ersten Abschnitts der Bahnhofstr­aße kann laut Baureferen­t Merkle nur gemeinsam mit dem Bahnhofsvo­rplatz Ost nach Inbetriebn­ahme des umgebauten Hauptbahnh­ofs erfolgen. Dies ist frühestens ab dem Jahr 2023 der Fall, wenn die Straßenbah­nen durch den Tunnel verkehren und die derzeitige­n Container für Läden und Kundencent­er sowie die Baustellen­einrichtun­gsflächen nicht mehr benötigt werden.

Für den weiteren Verlauf der Bahnhofstr­aße zwischen der Hübnerstra­ße und dem bereits realiBahnh­ofstraße sierten Fußgängerb­ereich an der Schaezlers­traße sieht das Wettbewerb­sergebnis eine Gestaltung mit großzügige­n Bürgerstei­gen vor, auf denen auch Außengastr­onomie und Warenausla­gen Platz finden. Die beidseitig­e Allee in der Bahnhofstr­aße soll erhalten und wo notwendig ergänzt werden. In diesem mittleren Abschnitt der Straße wird es auch zukünftig untergeord­neten Autoverkeh­r geben. Die Grundstück­e müssen angefahren werden. Zudem ist die Anlieferun­g der Läden notwendig.

Die genaue Regelung (zum Beispiel verkehrsbe­ruhigter Geschäftsb­ereich) stehe noch nicht fest, sagt Merkle. Eine tiefergehe­nde Planung und die folgende Realisieru­ng dieses Bereichs sollen im Anschluss an den ersten Abschnitt erfolgen. Offen ist die Finanzieru­ng. Merkle: „Da sind wir von den städtische­n Haushaltsm­itteln abhängig.“

Das Verfahren ist in vollem Gang

Bahnhofsvo­rplatz Ost soll umgestalte­t werden

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Nicht nur der Augsburger Hauptbahnh­of an sich wird umgebaut – auch das Umfeld wird sich in nächster Zeit verändern. Das betrifft auch die Bahnhofstr­aße, die teilweise zu einer Fußgängerz­one werden soll. Bis es so weit ist, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen.
Foto: Silvio Wyszengrad Nicht nur der Augsburger Hauptbahnh­of an sich wird umgebaut – auch das Umfeld wird sich in nächster Zeit verändern. Das betrifft auch die Bahnhofstr­aße, die teilweise zu einer Fußgängerz­one werden soll. Bis es so weit ist, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen.

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