Bahnhofstraße auf dem Weg zur Fußgängerzone
Ein Architektenwettbewerb aus dem Jahr 2015 gibt vor, wie der Straßenzug aussehen soll. Die Umsetzung lässt noch auf sich warten, was auch am Umbau des Hauptbahnhofs liegt
Der Umbau des Hauptbahnhofs gilt als Jahrhundertprojekt in Augsburg. Kernstück des Bauwerks, dessen Umbau voraussichtlich 2023 abgeschlossen ist, ist die Untertunnelung des Bahnhofs. Straßenbahnen werden das Bahnhofsgelände dann unterqueren und Fahrgäste haben den direkten Anschluss von Tram zur Bahn. Die Tunneleinfahrt der Straßenbahnen beginnt in der Halderstraße, sie kommen im Thelottviertel wieder heraus.
Das ist die verkehrstechnische Komponente des Projektes, dessen Gesamtkosten gegenwärtig mit 250 Millionen Euro angegeben werden. „Schlimmstenfalls“, wie Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza sagt. Die Stadtwerke treiben die Sanierung des Hauptbahnhofs in Abstimmung mit der Deutschen Bahn voran.
Verbunden mit der Untertunnelung – es gibt drei Ebenen: Oben fahren die Züge, die mittlere Ebene ist die Verteilerebene, unten fahren Trams – ist eine städtebauliche Aufwertung des gesamten Areals rund um den Hauptbahnhof. Ein Architektenwettbewerb hat dafür die Ergebnisse geliefert. Im Wettbewerb wurden auch die beiden Vorplätze im Osten (Bahnhofsgebäude) und Westen (Thelottviertel) aufgenommen, sagt Baureferent Gerd Merkle.
Das Verfahren ist in vollem Gang. Der Wettbewerb war bereits im Jahr 2015. Die Wettbewerbsjury tagte im November 2015 und zeichnete den Entwurf des Landschaftsarchitekturbüros Atelier Loidl (Berlin) für den Vorplatz Ost und die mit dem ersten Preis aus. Im Dezember 2015 schloss sich der Bauausschuss dem Urteil der Jury an und beauftragte die Verwaltung mit den nächsten Planungsschritten. Zunächst wurde die Planung für die beiden Bahnhofsvorplätze und den ersten Abschnitt der Bahnhofstraße (bis zur Hübnerstraße) vorangetrieben, da diese Bereiche im unmittelbaren Zusammenhang mit dem laufenden Umbau des Hauptbahnhofs stehen. Für den Vorplatz West wurde die Entwurfsplanung abgeschlossen, sodass der Stadtrat im Juni 2018 einen Projektbeschluss fassen konnte. Für den Vorplatz Ost und den ersten Abschnitt der Bahnhofstraße steht die Planung kurz vor dem Abschluss.
Ein Teil der Bahnhofstraße wird zur Fußgängerzone umgestaltet. Dieser Abschnitt ist an der Viktoriapassage (Peek & Cloppenburg). Wenn die Fußgängerzone kommt, gibt es die Trennung zwischen zwei Bürgersteigen und Straße in der heutigen Form nicht mehr. Die Umsetzung lässt allerdings auf sich warten. Die Umgestaltung des ersten Abschnitts der Bahnhofstraße kann laut Baureferent Merkle nur gemeinsam mit dem Bahnhofsvorplatz Ost nach Inbetriebnahme des umgebauten Hauptbahnhofs erfolgen. Dies ist frühestens ab dem Jahr 2023 der Fall, wenn die Straßenbahnen durch den Tunnel verkehren und die derzeitigen Container für Läden und Kundencenter sowie die Baustelleneinrichtungsflächen nicht mehr benötigt werden.
Für den weiteren Verlauf der Bahnhofstraße zwischen der Hübnerstraße und dem bereits realiBahnhofstraße sierten Fußgängerbereich an der Schaezlerstraße sieht das Wettbewerbsergebnis eine Gestaltung mit großzügigen Bürgersteigen vor, auf denen auch Außengastronomie und Warenauslagen Platz finden. Die beidseitige Allee in der Bahnhofstraße soll erhalten und wo notwendig ergänzt werden. In diesem mittleren Abschnitt der Straße wird es auch zukünftig untergeordneten Autoverkehr geben. Die Grundstücke müssen angefahren werden. Zudem ist die Anlieferung der Läden notwendig.
Die genaue Regelung (zum Beispiel verkehrsberuhigter Geschäftsbereich) stehe noch nicht fest, sagt Merkle. Eine tiefergehende Planung und die folgende Realisierung dieses Bereichs sollen im Anschluss an den ersten Abschnitt erfolgen. Offen ist die Finanzierung. Merkle: „Da sind wir von den städtischen Haushaltsmitteln abhängig.“
Das Verfahren ist in vollem Gang
Bahnhofsvorplatz Ost soll umgestaltet werden