Schwabmünchner Allgemeine

Bund will Ausbau mit mehr Tempo

Mit neuem Gesetz sollen Verkehrspr­ojekte schneller fertig werden

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Berlin Für viele Pendler ist es eine Geduldspro­be: Wie lange dauert es noch, bis eine marode Brücke saniert ist, die ihren Zug Tag für Tag ausbremst? Und wann wird die neue Straßenbah­nlinie gebaut? Ausbau und Erhalt des Verkehrsne­tzes in Deutschlan­d sind oft gar nicht einmal eine Frage des Geldes. Um mehr Tempo in langwierig­e Planungsve­rfahren zu bekommen, hat der Bundestag am Freitag ein Gesetzespa­ket von CSU-Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer beschlosse­n. Dazu gehört, Bahnübergä­nge rascher zu beseitigen, die Züge und Autos aufhalten. Für ein gutes dutzend Projekte soll eine Genehmigun­g über Gesetze möglich werden, die der Bundestag direkt beschließe­n kann. Scheuer sagte, es gelte, wichtige Bauprojekt­e von der „Standspur auf die Beschleuni­gungsspur“zu bringen.

Dies sei ein entscheide­nder Punkt, um die Infrastruk­tur auszubauen. „Geld alleine reicht nicht.“Viele Mittel würden bisher nicht abgerufen, weil es komplizier­te und lange Genehmigun­gs- und Planungsve­rfahren gebe. Daher solle nun ein „Turbo“eingelegt werden.

Konkret soll für ausgewählt­e wichtige Vorhaben auf der Schiene und für Wasserstra­ßen künf- tig ein neues Verfahren möglich sein: Statt von Behörden soll die Genehmigun­g direkt vom Bundestag kommen, der das per Gesetz regelt. Das soll auch die Akzeptanz steigern, da das Parlament demokratis­ch legitimier­t sei. Vor einem Gesetz soll es weiterhin Umweltprüf­ungen und eine Beteiligun­g der Öffentlich­keit geben. Welche Projekte infrage kommen, ist eigens festgelegt – zuerst sollen es 14 sein. Darunter sind Bahnstreck­en von Magdeburg nach Halle und von Hannover nach Bielefeld.

Ansetzen will Scheuer auch bei Bahnübergä­ngen. Sie sollen schneller durch Brücken oder Unterführu­ngen ersetzt werden, damit Züge und Autos nicht ausgebrems­t werden. Das scheitert aber oft an klammen Kommunen. Denn bisher tragen der Bund, die Bahn als Netzbetrei­berin und die Kommunen jeweils ein Drittel der Kosten – viele Städte haben aber kein Geld dafür.(dpa)

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Andreas Scheuer

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