Die ersten Mieter bitten Wohnbaugruppe um Stundungen
Wer wegen Corona weniger verdient, bekommt Aufschub. Der WBG-Chef appelliert aber, möglichst zu bezahlen
Das Thema Corona macht sich schleichend auf dem Augsburger Mietmarkt bemerkbar. Bei der städtischen Wohnbaugruppe (WBG), mit rund 10000 Wohnungen Augsburgs größter Vermieter, haben sich inzwischen einige Mieter gemeldet, die coronabedingt Gehaltseinbußen hinnehmen müssen und um Mietstundung bzw. Ratenzahlungsvereinbarungen bitten.
Die Zahl liege aktuell aber nur im niedrigen zweistelligen Bereich, heißt es von der Wohnbaugruppe. Man schaue sich Einzelfälle an und bemühe sich um Lösungen.
„Wir stehen als sozialverpflichtetes, kommunales Wohnungsunternehmen ohnehin dafür, mit unseren Mietern gemeinsam einen Weg zu finden, wenn diese Schwierigkeiten haben, die Miete zu zahlen“, so Geschäftsführer Mark Dominik Hoppe. Auch wenn es zu Verzögerungen bei Umzügen komme, bemühe man sich um Lösungen. Wie berichtet hat der Bundestag beschlossen, Mieter in Coronazeiten besser zu schützen. Wer zwischen 1. April und 30. Juni coronabedingt in Rückstände gerät, hat die Möglichkeit, die Miete bis Ende Juni 2022 nachzuzahlen. Das Kündigungsrecht ist eingeschränkt. Bei den
Mietervereinen rechnet man ab Mitte April mit einem massiven Anstieg von Nachfragen wegen des Themas. Mieter sollten sich zügig an ihren Vermieter wenden, wenn sie sehen, dass es Probleme gibt, und keinesfalls kommentarlos Zahlungen einstellen. Dazu rät auch die Wohnbaugruppe.
Geschäftsführer Mark Dominik Hoppe appelliert an alle Mieter, gleichwohl genau zu schauen, ob sie die Miete zumindest in Teilen nicht doch aufbringen können. Die Rückzahlung belaste die Haushaltskasse später doppelt zur Zahlung der laufenden Miete, gibt Hoppe zu bedenken.