Corona den Kampf ansagen
Hobbykünstler Franz Günther aus Untermeitingen malt und zeichnet seit über 20 Jahren. Was ihm dabei besonders Spaß macht und wie er auf die aktuelle Corona-Krise blickt
Untermeitingen Das Coronavirus liegt mit blauem Auge auf der Matte und ist niedergeschlagen. Deutschland hat gewonnen: Mit einer Karikatur hat Franz Günther aus Untermeitingen dem Virus den Kampf angesagt. Die Idee zum netten Motiv kam dem Hobbykünstler ganz spontan. „Wir müssen positiv denken“, sagt er. Es sei eine komische Zeit für alle, aber sie werde vorbeigehen. Günther ist überzeugt: „Wir packen das schon.“
Genau das wollte er mit seiner Karikatur zum Ausdruck bringen. Die Idee mit dem Wortspiel aus k. o. und Corona kam ihm spontan in den Sinn, Zeit zum Zeichnen hatte er auch. Also setzte sich der Hobbykünstler hin und probierte herum. „Es hat ein paar Versuche gebraucht, bis mir das k. o. geschlagene Männchen gefiel“, sagt der 73-Jährige mit einem Lachen. Doch einige Skizzen später stand das Motiv. Mit Tusche und Aquarellfarben brachte er seine Idee zu Papier. Es war seine erste richtige Karikatur. Doch gezeichnet hat der 73-Jährige immer schon gern, wie er sagt. Die ersten Bilder entstanden mit dem Malkasten im Zeichenunterricht in der Schule. „Mir hat das damals schon unheimlich Spaß gemacht“, erinnert sich der gebürtige Münchner.
Im Berufsleben blieb dann zwar nicht mehr viel Zeit für kreatives Malen, aber gezeichnet hat er weiterhin – wenn auch eher technisch. Als gelernter Fernmeldemonteur arbeitete er bei BMW und fertigte von Zeit zu Zeit Grundrisse oder Kabelpläne an. „Die Genauigkeit von damals hängt mir heute noch
auch wenn sie gar nicht mehr nötig wäre“, sagt Günther. So ertappt er sich immer wieder dabei, wie er bei einer freien Zeichnung einen schiefen Strich begradigt.
Seine Leidenschaft fürs Künstlerische entdeckte der Untermeitinger, nachdem er vor rund 20 Jahren einen Volkshochschulkurs zum Aquarellmalen besucht hatte. „Da habe ich wieder Feuer gefangen“, erinnert er sich. Seitdem lässt ihn das Hobby nicht mehr los.
Ein Zufall führte ihn zum Königsbrunner Künstlerkreis, in dem er seit rund 15 Jahren Mitglied ist. Zusammen mit anderen Hobbykünstlern nahm er schon an mehreren Ausstellungen teil. Dabei geht es Günther vor allem um den Spaß an der Sache. „Geld verdienen muss ich mit meiner Kunst ja zum Glück nicht“, sagt der 73-Jährige. „Aber freilich habe ich mich gefreut, wenn mal eines meiner Bilder verkauft wurde.“Bestimmte Materialien, mit denen er am liebsten arbeitet, hat Günther nicht. Als Hobbykünstler probiert er alles aus – egal ob Acryl, Pastellkreide oder Holzschnitt. Nur mit Ölfarben habe er sich noch nicht befasst. Dafür hat er schon Skulpturen gefertigt oder das berühmte Motiv der betenden Hännach, de von Alfred Dürer aus Drähten nachgebaut. Wichtig ist, dass ihm gefällt, was er schafft. „Wenn nicht, landet es schnell in der Tonne“, sagt Günther mit einem Lachen.
In Zeiten von Corona hat der Untermeitinger viel Zeit zum Malen und Herumprobieren. Wenn er nicht gerade an einer neuen Idee werkelt, kümmert er sich um anfallende Reparaturen oder weniger filigrane Malerarbeiten wie das Streichen des Gartenhauses. Ob er weitere Karikaturen zu Papier bringt, weiß er noch nicht. „Das lässt sich nicht planen, es passiert einfach“, sagt Günther.